Die Öffentlich-Rechtlichen und RTL planen den TV-Schlagabtausch nur zwischen Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU). ARD und ZDF haben Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) für ein weiteres Duell angefragt.
Die Grünen haben scharfe Kritik an den am Montag bekanntgewordenen Planungen der öfffentlich-rechtlichen wie der privaten TV-Sender für die sogenannten Kanzler-Duelle vor den vorgezogenen Bundestagswahlen am 23. Februar 2025 geäußert. Dass hier nur die Kanzlerkandidaten von SPD und CDU, Olaf Scholz und Friedrich Merz, gegeneinander antreten sollten, ignoriere die Lage in Deutschland, schrieben die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Britta Haßelmann und Katharina Dröge, auf der Plattform X.
“Die Zeiten der beiden großen Volksparteien sind vorbei. Das wissen alle. Der Öffentlich-Rechtliche noch nicht?”, so Haßelmann. “Sagt mal, ARD und ZDF, ist das wirklich ernst gemeint? Nur SPD und CDU einzuladen? Mit freundlicher Unterstützung zurück zur GroKo? Oder was für ein Land soll das abbilden?”, meinte Dröge. Die Grünen fordern wie bei der letzten Bundestagswahl ein “Triell” unter Berücksichtigung ihres Kanzlerkandidaten Robert Habeck. Eine solche Formation hatte vor den Wahlen im September 2021 – damals mit Scholz, der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und CDU-Kandidat Armin Laschet – sowohl bei ARD und ZDF wie bei RTL stattgefunden.
Nach den bisherigen Planungen von ARD, ZDF und RTL sollen sich 2025 nur Scholz und Merz zweimal zu einem sogenannten “Kanzlerduell” live im Fernsehen treffen. Den Anfang machen am Sonntag, den 9. Februar ARD und ZDF. Wie die Sender mitteilten, werden für die ARD Sandra Maischberger und für das ZDF Maybrit Illner moderieren.
Eine Woche später, am 16. Februar, gehen Scholz und Merz bei RTL in die zweite Duell-Runde. Gastgeber beim Privatfernsehen werden nach RTL-Angaben Günther Jauch und Pinar Atalay sein.
Neben “Das Duell – Scholz gegen Merz” sei bei ARD und ZDF ein weiteres gemeinsames Duell geplant, zu dem Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) angefragt seien. Auch RTL teilte mit, dass mit den Kanzler- und Spitzenkandidaten der anderen Parteien Gespräche “über weitere Duell-Kombinationen” liefen. Neben RTL werde auch der Nachrichtenkanal n-tv und das Videoangebot der Zeitschrift “Stern”, die beide zur RTL-Mediengruppe gehören, die Duelle übertragen.