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Großer Preis des Deutschen Literaturfonds für Martina Hefter

Martina Hefter erhält den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds 2024. „Mit ihrem leichtfüßigen Gestus, dem eindrücklichen Alltagsparlando und ihrem komplexen Formbewusstsein“ habe Hefter eine „eigensinnige Sprache“ gefunden, wie der Deutsche Literaturfonds am Dienstag in Darmstadt mitteilte. Den mit 10.000 Euro dotierten Kranichsteiner Literaturförderpreis bekommt Nora Schramm für ihren Roman „Hohle Räume“. Beide Preise werden am 21. November in Berlin überreicht.

Martina Hefters Gedichte seien „poetisch und zugleich gegenwärtig“, begründete die Jury den Angaben zufolge ihre Entscheidung. Die 1965 im Allgäu geborene Autorin thematisiere die Ausbeutung der Natur, die Zerstörungskraft eines weltweit agierenden Kapitalismus und des Kolonialismus. „Dabei sprengen Hefters authentisch-rhythmische Gedichte immer wieder Gattungsgrenzen zum poetischen Essay und zum szenischen Text.“ Hefter erhalte die Auszeichnung für ihr lyrisches Gesamtwerk, insbesondere für ihren jüngsten Roman „Hey guten Morgen“. Darin erzählt sie, wie sich eine Beziehung zwischen Pflegender und Gepflegtem entwickelt.

Nora Schramm schreibt in ihrem Roman „Hohle Räume“ von einer erfolgreichen Berliner Künstlerin, die ihre Eltern in einer süddeutschen Vorstadtsiedlung besucht. In dem ebenso realistischen wie surrealen Debütroman gehe es nicht allein um ein Familiendrama und den Kunstmarkt, „am Ende entwickelt sich die Geschichte zu einer Roadnovel, in der sich alle Gewissheiten auflösen“, beschrieb die Jury.

Der „Große Preis des Deutschen Literaturfonds“ ist 2020 aus dem „Kranichsteiner Literaturpreis“ hervorgegangen. Gefördert wird er durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Preisträgerin im vergangenen Jahr war die Schriftstellerin Annette Pehnt.