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Große Hitzebelastung in südwestdeutschen Städten

Ein neuer Hitze-Report der Umwelthilfe zeigt das Ausmaß der Belastung: Besonders betroffen sind die großen Städte im Südwesten. Doch zwei Landeshauptstädte zeigen sich kühler.

Das Hitze-Empfinden vieler Menschen im Südwesten ist jetzt von Experten bestätigt. Die Städte mit der größten Belastung liegen alle im Südwesten Deutschlands – zu diesem Ergebnis kommt der am Donnerstag in Berlin vorgestellte zweite “Hitze-Check” der Deutschen Umwelthilfe. Mannheim, Ludwigshafen, Worms, Rüsselsheim und Frankfurt führen die Liste der Städte mit der größten Hitze an.

Allein 2023 und 2024 kamen laut Robert Koch-Institut rund 6.000 Menschen in Deutschland infolge extremer Hitze ums Leben. Rund zwölf Millionen Bewohner deutscher Städte mit mehr als 50.000 Bewohnern sind laut Analyse der Umwelthilfe von Hitze betroffen. Insgesamt gab es 31 “Rote Karten”. In 131 untersuchten Städten ist die Lage laut Umwelthilfe mittelmäßig. Hierfür gab es die “Gelbe Karte”. Nur 28 Städte, darunter Kiel, Hamburg und Hagen, erhielten die “Grüne Karte”.

Auch auf den Plätzen 6 bis 10 befinden sich ausschließlich Städte aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz – so etwa die Landeshauptstadt Mainz auf Platz 8. Vergleichsweise kühl dagegen war es in Saarbrücken. Die saarländische Hauptstadt erhielt eine “Gelbe Karte” und landete im Mittelfeld des Hitze-Rankings.

Baden-Württembergs Metropole Stuttgart schrammte nur knapp an der “Roten Karte” vorbei und ist ebenfalls gelb verwarnt. Wiederum heißer war es in Wiesbaden. Hessens Hauptstadt bekam ebenfalls die “Rote Karte.”

“Wir haben es geschafft, die Städte um das Auto herum zu gestalten”, beklagte die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, Barbara Metz. Der Fokus müsse sich dringend verschieben – sogenannte grüne und blaue Infrastruktur brauche mehr Priorität. “Bestehendes Grün muss erhalten werden”, betonte Metz weiter. Und es müsse nachgepflanzt werden.

Die 190 Städte wurden per Satellitendaten ausgewertet. Messfaktoren waren die Oberflächentemperatur, Bevölkerungsdichte, Versiegelung der Böden und die Menge der Grünflächen.