Die Politikwissenschaftlerin Çigdem Uzunoglu wird neue Direktorin des Grimme-Instituts. Darauf hätten sich die Gesellschafter einstimmig verständigt, teilte das Medieninstitut am Donnerstag in Marl mit. Sie war zuletzt Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Spielekultur und zuvor für die Walter-Blüchert-Stiftung sowie die Stiftung der Deutschen Wirtschaft tätig. Uzunoglu trete ihr Amt am 1. Januar an und löse den kommissarischen Geschäftsführer Peter Wenzel ab, hieß es.
Heike Richter, Leiterin der Volkshochschule Leipzig und Vorsitzende der Gesellschafterversammlung des Grimme-Instituts, bezeichnete Uzunoglu als „ausgewiesene Netzwerkerin“, die über langjährige Erfahrung in der Drittmittelakquise für die Kultur- und Medienarbeit verfüge. NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) erklärte, die neue Direktorin bringe „modernes Führungsverständnis sowie umfangreiche Vorkenntnisse im Aufbau- und Veränderungsmanagement“ mit.
Liminski dankte zudem dem Interims-Geschäftsführer Wenzel, der wichtige Grundlagen für die weitere Konsolidierung gelegt habe. „Wir haben unsere Kräfte konzentriert, damit Grimme sich fokussieren kann“, sagte er. „Wir brauchen diesen Leuchtturm für Qualität medialer Angebote zur Orientierung angesichts von Angebotsinflation, Informationsflut und Desinformation.“ Das Land NRW ist größter Geldgeber des Instituts, das zuletzt in eine wirtschaftliche Schieflage geraten war.
Größter Gesellschafter des Instituts ist mit 40 Prozent der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV). Jeweils zehn Prozent halten das Land NRW, die Film- und Medienstiftung NRW, die Landesanstalt für Medien NRW, die Stadt Marl, der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und das ZDF.