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Greenpeace kritisiert Lobby hinter “Straßenbau-Maschinerie”

Die Umweltorganisation Greenpeace kritisiert den Einfluss von Unternehmen auf die deutsche Verkehrspolitik. Besonders einflussreich seien Großunternehmen, heißt es in dem am Samstag veröffentlichten Bericht „Asphalt statt Alternativen“ zu Verflechtungen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beim Straßenbau. Zwei Drittel der im Lobbyregister des Bundestags erfassten Akteure im Bereich Verkehrsinfrastruktur seien Unternehmen, Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände, nur fünf Prozent ließen sich einer Nichtregierungsorganisation, einer Stiftung oder einem Verein mit Arbeitsschwerpunkt Umwelt oder Klima zuordnen, hieß es.

Bei den größten Profiteuren des Straßenbaus handele es sich um wenige Baukonzerne, hieß es. So hätten im Zeitraum von 2020 bis 2023 fünf Großunternehmen Aufträge für Erhaltung, Neu- und Ausbau von Autobahnen erhalten, deren Gesamtwert höher liege als der aller anderen Auftragnehmer zusammen. Die größte Auftragssumme in diesem Zeitraum bekam dem Bericht zufolge das Essener Unternehmen „Hochtief“.

Die Recherche zeige, „wie diese gut organisierte Lobby den Straßenbau vorantreibt und damit dem Klima- und Artenschutz schadet“, erklärte die Umweltschutzorganisation. Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat sprach von einer deutschen „Straßenbau-Maschinerie“, die Einfluss darauf nehme, „dass das Verkehrsministerium sich nicht auf bröckelnde Brücken konzentriert, sondern weitere Mammutprojekte wie die Küstenautobahn A20 plant“. Infrastruktur-Bau müsse „sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft und zukünftiger Generationen orientieren und nicht an den Geschäftsinteressen von einigen Wenigen“, forderte Donat.