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Gott macht sich auf den Weg

Ankommen und Vorbereiten. Gedanken zum Predigttext am Ersten Advent Von Franziska Roeber, Pfarrerin der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Berlin-Lichtenberg

Predigttext am Ersten Advent: Matthäus 21,1–11Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): „Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.“ Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa.

Von Franziska Roeber

Es braucht Mut, sich aufzumachen, das Gewohnte, das Vertraut-Gewordene hinter sich zu lassen. Denn wer weiß, was einen auf den Straßen erwartet und dann am Ziel der Reise? Für das Fest aber hatten viele den Mut, wenn es in die große Stadt ging, zum Zentrum ihres Glaubens. Obwohl die Reise mitunter beschwerlich war. So manch ein Pilger wird mühselig oder mit Sorgen beladen gekommen sein. Schmerzhafte Erinnerungen, offen gebliebene Fragen, das alles hört nicht auf, nur weil man den Ort verlässt und sich auf den Weg macht. Vielleicht war es da eine Wohltat, das Lob am Ziel der Reise zu hören, jenes, mit dem die Pilger am Jerusalemer Heiligtum begrüßt wurden: „Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN!“ Es wird gelobt, der sich für Gott auf den Weg gemacht hat.

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