Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz führt vor der Landtagswahl am 1. September öffentliche Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern mehrerer Parteien. In einem Interview mit der in Chemnitz erscheinenden „Freien Presse“ (Freitag) verteidigte er, dass zu den Podien keine Kandidatinnen und Kandidaten von AfD und BSW eingeladen würden. Es sei zeitlich nicht möglich, mit Vertreterinnen und Vertretern aller Parteien zu sprechen, sagte Bilz. Er habe sich entschieden, „Gespräche mit der politischen Mitte im demokratischen Parteienspektrum zu führen“.
Bilz sagte, da in der Öffentlichkeit „mit Vorliebe Extrempositionen diskutiert“ würden, gerate deren „an der Realität orientierte Arbeit“ schnell aus dem BIick. Der Bischof hatte zuvor immer wieder betont, dass die Ziele der in Sachsen rechtsextremen AfD nicht mit der Menschenwürde und dem christlichen Glauben vereinbar seien.
In der Reihe der Evangelischen Akademie Sachsen zur Wahl geht es Bilz zufolge um einen öffentlichen Austausch mit Einzelpersönlichkeiten. „Es erscheint mir nicht als angemessen, eine rechtsextreme Partei auf diese Weise zu normalisieren“, sagte er.
Nach einem Gespräch mit der CDU-Kandidatin und sächsischen Kulturministerin Barbara Klepsch will Bilz mit dem FDP-Spitzenkandidaten Robert Malorny ins Gespräch kommen sowie mit Umweltminister Wolfram Günther, Justizministerin Katja Meier sowie Landtagsmitglied Franziska Schubert (alle Grüne). Zum Abschluss am 28. August trifft der Landesbischof auf die Sozialministerin und SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping.