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Gerlach: Bin erleichtert, dass Klinik Sankt Josef nicht schließt

Eigentlich sollte am Jahresende Schluss sein. Doch nun bleibt das Krankenhaus Sankt Josef in Schweinfurt doch weiter bestehen. Orden und Politik zeigen sich erleichert. Was nun geplant ist.

 Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hat die Entscheidung der Erlöserschwestern begrüßt, das Krankenhaus Sankt Josef in Schweinfurt nun doch nicht zum Jahresende zu schließen. “Das ist eine gute Nachricht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Patientinnen und Patienten und die gesamte Region Schweinfurt”, erklärte Gerlach am Donnerstag in München. “Die beiden Klinikträger sollten ihre Gespräche nun umgehend darauf konzentrieren, wie sie gemeinsam die Patientenversorgung zukunftsfähig aufstellen können.”

Am Mittwoch hatte die Kongregation der Erlöserschwestern als Trägerin des Krankenhauses überraschend bekannt gegeben, dass Sankt Josef entgegen anderslautender Ankündigungen geöffnet bleiben solle. Der Betrieb gehe weiter, Kündigungen werde es nicht geben. Der Orden könne die Schließungskosten nicht aufbringen, heißt es in einer Mitteilung der Erlöserschwestern. Dazu hätten etwa sehr hohe Rückzahlungen von Fördermitteln gehört.

Generaloberin Schwester Monika Erdinger zeigte sich erfreut über die Solidarität der Schweinfurter Bevölkerung: “Mit der Weiterführung des Krankenhauses kann der nun bereits angestoßene Prozess der Übergabe der Palliativstation an das Leopoldina Krankenhaus in Ruhe und mit aller Sorgfalt weitergeführt werden.” Für die Gesundheitsversorgung sollten nun langfristige Lösungen gefunden werden.

Im Juli hatten die Erlöserschwestern angekündigt, das Krankenhaus zum Jahresende zu schließen. Der Orden sehe sich wirtschaftlich nicht in der Lage, den Betrieb fortzuführen, die Übernahmeperspektiven hätten sich zerschlagen, hieß es. Daraufhin war eine große Anteilnahme zu vernehmen gewesen. Im August erklärte der Orden dann, dass auch der Austausch mit Gesundheitsministerin Gerlach und dem Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remele nicht dazu hätte beitragen können, eine Lösung zu finden.

Das Josefskrankenhaus ist der größte Betrieb in Trägerschaft der Erlöserschwestern. Eine weitere, wesentlich kleinere Belegklinik mit 40 Betten unterhält der Orden in Würzburg.