Die Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck ist in Berlin mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet worden. Die Schule belegte gemeinsam mit vier weiteren Schulen den zweiten Platz und erhält für ihre Sprachförderung von Schülerinnen und Schülern ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro, wie die Robert-Bosch-Stiftung mitteilte. Der erste, mit 100.000 Euro dotiert Platz ging an die Maria-Leo-Grundschule in Berlin. Die Auszeichnungen wurden vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überreicht.
Trägerin der Schule ist die Evangelische Kirche von Westfalen. Die westfälische Präses Adelheid Ruck-Schröder gratulierte dem Preisträger. „Ich freue mich besonders, dass eine Schule mit klarem evangelischem Profil beim Deutschen Schulpreis berücksichtigt wurde.“ Mit der Auszeichnung würdige die Jury nicht allein herausragende schulische Leistungen, sondern ein umfassendes Bildungsverständnis an der Schule, das Schülerinnen und Schüler individuell befähige, ihre Stärken zu erkennen, ihr Lernen selbst zu organisieren und demokratisch an ihrer Schule mitzuwirken.
Deutscher Schulpreis: Engagement der Lehrkräfte gewürdigt
In der Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck dreht sich nach Angaben des NRW-Schulministeriums vieles um das Thema Sprache – auch vor dem Hintergrund, dass rund 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus Familien mit Einwanderungsgeschichte stammen. Zu Beginn der fünften Klasse erfolgt eine Sprachstandserhebung, auf deren Grundlage individuell zugeschnittene Fördermaßnahmen entwickelt werden. Am Ende der fünften Klasse überprüfen die Lehrkräfte, wie sich die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler entwickelt haben. Zusätzlich können die Kinder viermal pro Woche an selbst gewählten Forschungsfragen arbeiten – dieses Angebot nennt die Schule „fachfreies Lernen“.
„Die Schulen, die ausgezeichnet werden, vereinen außergewöhnliches Engagement der Lehrkräfte mit innovativem und spannendem Unterricht, der auch das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler fördert“, sagte NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU). Aus Nordrhein-Westfalen waren in diesem Jahr drei Schulen für den Deutschen Schulpreis nominiert: Neben der Gelsenkirchener Schule kamen die Anne-Frank-Gesamtschule aus Havixbeck-Billerbeck und die Green-Gesamtschule aus Duisburg bis ins Finale des Wettbewerbs. Insgesamt hatten sich für diese Wettbewerbsrunde bundesweit mehr als 100 Schulen beworben.
Wer den Schulpreis verleiht
Die Robert-Bosch-Stiftung vergibt mit der Heidehof-Stiftung den Deutschen Schulpreis seit dem Jahr 2006. Kooperationspartner sind die ARD und die Zeit-Verlagsgruppe. Bislang haben sich mehr als 2.700 Schulen um die Auszeichnung beworben. Kriterien sind neben der Unterrichtsqualität unter anderem Kategorien wie Leistung, Umgang mit Vielfalt, Verantwortung sowie Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner.
