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Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West immer noch groß

Zwischen Ost- und Westdeutschland klafft weiter eine erhebliche Lohnlücke. Ende 2022 verdienten sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte in den neuen Ländern im Durchschnitt 3.157 Euro brutto pro Monat und damit 600 Euro weniger als westdeutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (3.752 Euro), wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Die Differenz beträgt demnach nahezu ein Fünftel (18,8 Prozent). Zuerst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) darüber berichtet.

Die Bundesregierung beruft sich in ihrer Antwort auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit für den Stichtag 31. Dezember 2022. Demnach ist in den einzelnen Branchen die Lücke zum Teil noch deutlich größer: In der Bekleidungsbranche etwa verdienen Ost-Beschäftigte im Schnitt 2.282 Euro brutto pro Monat, während der durchschnittliche Monatslohn im Westen 3.769 Euro beträgt. In der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen kommen Arbeitnehmer im Osten durchschnittlich auf ein Monatsentgelt von 3.757 Euro, es liegt damit 42,1 Prozent unter dem der Beschäftigen im Westen (5.337 Euro).

Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, nannte die Lohnunterschiede eine „himmelschreiende Ungerechtigkeit“. Ostdeutsche Beschäftigte seien in vielen Bereichen immer noch „Arbeitnehmer zweiter Klasse“, sagte er den Funke-Zeitungen und forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, das Thema Lohnangleichung zur Chefsache zu machen.