Am Volkstrauertag (17. November, 10 Uhr) lädt die KZ Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund zu einer Gedenkveranstaltung ein. Anlässlich der Ermordung von mehr als 300 Häftlingen in der NS-Zeit werde Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) einen Kranz niederlegen, teilte der evangelische Kirchenkreis Nordfriesland am Freitag in Breklum mit. Die Gedenkveranstaltung beginnt mit einem Gottesdienst in der St. Petri Kirche in Ladelund, predigen wird Bischöfin Nora Steen. Um 11.30 Uhr erfolgt die gemeinsame Kranzniederlegung mit Günther.
Seit dem 1. November ist auf dem ehemaligen Lagergelände eine Licht- und Audioinstallation zu sehen. Die Umrisse der Baracken werden mit 300 Holzpfählen dargestellt, die mit phosphoreszierender Farbe bestrichen sind. Diese werden über sechs Wochen hinweg bis zum 16. Dezember jede Nacht in blaues Licht getaucht und machen den Ort des Geschehens wieder sichtbar. „Jeder Pfahl steht für ein Opfer, die Pfähle werden nach der Aktion dauerhaft den einen Teil des Wegs des Gedenkens in Ladelund säumen“, sagte Katja Happe, Leiterin der KZ Gedenk- und Begegnungsstätte.
Das Konzentrationslager in der Gemeinde Ladelund bestand vom 1. November bis 16. Dezember 1944. Die SS ließ hier über 2.000 Häftlinge aus zwölf Nationen zwischen Humptrup und Ladelund Panzerabwehrgräben ausheben. Innerhalb von sechs Wochen starben hier 300 Häftlinge.