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Gedenken zum 86. Jahrestag der “Polenaktion”

Der evangelische Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein erinnert am 28. Oktober an die Ausweisung von jüdischen Bürgern und Bürgerinnen aus Hamburg 1938 und das Schicksal der Familie Goldblatt. Propst Thomas Drope, die Geschichts-AG der fux-Genossenschaft und die Kirchengemeinde Altona-Ost beginnen mit dem Gedenken um 15.30 Uhr in der Turnhalle in der Haubachstraße 61, wie der Kirchenkreis am Dienstag mitteilte. Gegen 16.45 Uhr geht es zu Fuß zum Gedenkstein am Altonaer Bahnhof, wo Blumen niederlegt werden können.

Vor 86 Jahren, am 28. Oktober 1938, seien bis zu 1.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder mit polnischer Staatsangehörigkeit in einem gewaltvollen Akt von Hamburg nach Polen ausgewiesen worden. Viele seien später in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet worden, hieß es. Auch Max und Lina Goldblatt mit Tochter Rosa und Sohn Sally wurden verhaftet und in den polnischen Grenzort Zbąszyń/Bentschen ausgewiesen. Sie starben im Konzentrationslager oder an den Folgen der Torturen.

Ingo Wille von der Initiative Stolpersteine in Hamburg werde über das Schicksal der Familie berichten, hieß es. Vorgestellt werden sollen auch die Infotafeln über „Altona. Eine Spurensuche zum jüdischen Leben, zur evangelischen Kirche und zum Aufstieg der NSDAP“ und der Comic über Lily Horn, einer Urenkelin von nach Polen Ausgewiesenen. Beim Gedenken musizieren Petra Ritschel (Klarinette) und Stefan Goreiski (Akkordeon).