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Gedenken an 7. Oktober 2023 in München – Scharfe Töne gegen Iran

Zum Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel stellen sich die Spitzen des Freistaats und der Kirchen an die Seite der Israelitischen Kultusgemeinde. Dabei fallen harte Worte zum Iran.

Gemeinsames Erinnern an die Opfer des Terrors und Mahnung zu entschiedenerem Kampf gegen Antisemitismus: Diese Aspekte standen am Montagabend im Zentrum eines Gedenkakts der Israelitischen Kultusgemeinde und der Stadt München zum Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel. Gespart wurde dabei nicht mit scharfen Tönen an die Adresse des Iran.

An der Veranstaltung in der Münchner Hauptsynagoge nahmen Spitzenvertreter der bayerischen Politik und der Kirchen vom 7. Oktober 2023 teil.

Die Präsidentin der Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, bezeichnete das Datum als Zäsur in der jüngeren jüdischen Geschichte. Eine neue jüdische Generation sei mit einem alten Problem konfrontiert worden, einem Pogrom. “Jeder Tag seither ist ein Ringen, jeder Atemzug eine Rechtfertigung”, sagte Knobloch. Das “Mullah-Regime” in Teheran nannte sie eine “Todessekte mit staatlichem Anhang”.

Zugleich äußerte Knobloch ihr Unverständnis darüber, dass es gegen “Hetzveranstaltungen” wie das “antiisraelische Protestzeltlager” vor der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität bisher keine rechtliche Handhabe gebe. Das müsse geändert werden.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte eine andere Iran-Politik des Westens. In Teheran säßen die Finanziers des Terrors von Hamas, Hisbollah und Huthi. Andere für sich kämpfen und sterben zu lassen, sei feige.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte, er kenne weltweit kein anderes Land, das so wie Israel von Feinden umzingelt sei. Deswegen sei Zurückhaltung bei politischen Urteilen angebracht. An der Spitze des Iran stünden Religionsführer mit Universitätsabschlüssen. Das finde er unglaublich. Deren Ideologie sei darauf angelegt, ein ganzes Volk zu vernichten. “Niemals werden wir normale Beziehungen zu solchen Ländern haben können”, erklärte Marx.