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Gaza-Streifen gefährlichstes Gebiet für Journalisten weltweit

Der Gaza-Streifen war 2025 das gefährlichste Gebiet für Journalistinnen und Journalisten weltweit. Knapp die Hälfte (43 Prozent) der insgesamt 67 zwischen dem 1. Dezember 2024 und 1. Dezember 2025 getöteten Medienschaffenden sei von der israelischen Armee in dem Küstenstreifen am Mittelmeer getötet worden, teilte die Journalisten-Organisation „Reporter ohne Grenzen“ am Dienstag in Berlin mit. Die meisten Journalisten kommen demnach in Kriegen ums Leben oder fielen kriminellen Netzwerken zum Opfer. Auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju in ver.di) zeigte sich tief besorgt über die Zahlen.

„Reporter ohne Grenzen“ berichtete zudem, dass die russische Armee in der Ukraine weiterhin gezielt ausländische wie ukrainische Reporter und Reporterinnen ins Visier nehme. Auch im Sudan sei Berichterstattung wegen des dort herrschenden Bürgerkriegs zu einer lebensgefährlichen Arbeit geworden. Vier Journalisten wurden 2025 dort während der Arbeit getötet, mindestens zwei starben, nachdem sie von der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces entführt worden waren.

In Mexiko hätten kriminelle Organisationen neun Medienschaffende ermordet. Damit seien 2025 so viele Journalisten in dem Land getötet worden wie seit drei Jahren nicht mehr. Mexiko sei damit das zweitgefährlichste Land der Welt für Journalisten. Auf ganz Lateinamerika entfalle fast ein Viertel (24 Prozent) der weltweit ermordeten Medienschaffenden.

Zwei der in diesem Jahr getöteten Journalistinnen und Journalisten waren ausländische Reporter, die außerhalb ihres Herkunftslandes starben: Der französische Fotojournalist Antoni Lallican wurde den Angaben nach durch einen russischen Drohnenangriff in der Ukraine getötet. Der salvadorianische Journalist Javier Hércules wurde in Honduras ermordet, wo er gelebt hatte.

In 62 Ländern seien zudem insgesamt 503 Reporterinnen und Reporter in Haft. Die meisten von ihnen (121) säßen in Gefängnissen in China, gefolgt von Russland (48) und Myanmar (47). Russland halte darüber hinaus mit 26 Personen ukrainischer Nationalität mehr ausländische Journalisten gefangen als jeder andere Staat der Welt.

In Syrien seien ein Jahr nach dem Sturz des früheren Diktators Baschar al-Assad viele Medienschaffende, die während seiner Herrschaft verschwanden, „weiterhin unauffindbar“, wie es hieß.

Die Geschäftsführerin von „Reporter ohne Grenzen“, Anja Osterhaus, sagte, die hohe Zahl an getöteten Medienschaffenden sei erschreckend. „Wenn diejenigen, die kritisch berichten, um ihre Freiheit oder sogar um ihr Leben fürchten müssen, steht die Demokratie weltweit auf dem Spiel.“

Auch die dju in ver.di schlug vor dem Hintergrund der Jahresbilanz Alarm. Die neuen Zahlen verdeutlichten, wie massiv die Gefährdung von Medienschaffenden weltweit angestiegen sei, hieß es. „Diese Bilanz ist erschütternd. Sie zeigt, wie sehr Gewalt, Repressionen und gezielte Einschüchterung die Pressefreiheit tagtäglich untergraben“, sagte der dju-Co-Vorsitzende Lars Hansen.