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Gandhi-Enkelin hat Vertrauen in Südafrikas Regierungspartei ANC

Kurz vor den Parlaments- und Regionalwahlen in Südafrika hat die Gandhi-Enkelin und Aktivistin Ela Gandhi (83) dem regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) ihr Vertrauen ausgesprochen. Gesellschaftlicher Wandel finde nicht über Nacht statt, betonte die Enkelin des indischen Freiheitshelden Mahatma Gandhi (1869-1948) am Dienstag gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Damit widersprach sie Prognosen, die der Partei des 2013 verstorbenen Anti-Apartheidkämpfers Nelson Mandela deutliche Verluste und möglicherweise erstmalig ein Regierungsmandat in einer Koalition in Aussicht stellen.

Gandhi, von 1994 bis 2004 Abgeordnete in Südafrikas Parlament, bezeichnet sich als einst “stolzes ANC-Mitglied”. Die ehemalige Freiheitsbewegung habe nach den ersten freien Wahlen im Jahr 1994 Millionen Menschen aus der Armut geholt und kostenlose Bildung ermöglicht. Die Energiekrise, wegen der es in Südafrika seit Monaten fast täglich zu Stromausfällen kommt, dürfe nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass heute viel mehr Menschen einen Stromanschluss hätten als während der Apartheid. Wer durch die Brille eines ehemals Unterdrückten blicke, erkenne, was in den vergangenen 30 Jahren erreicht worden sei, so Gandhi.

In einem Punkt stimmt die Bürgerrechtlerin aber mit der Opposition überein: Südafrika leide unter Korruption und Misswirtschaft. Diese Missstände hätten auch sie “desillusioniert”. Jedoch sei dies eine Folge der persönlichen Gier einzelner Politiker, die mittlerweile von der ANC-Regierung erfolgreich bekämpft werde. “Viele Vertreter des ANC teilen meine Vision. Das fehlt mir in anderen Parteien”, so Gandhi.