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Frauen stärken

Herforder Beratungsstelle „Nadeschda“ feierte 20-jähriges Bestehen mit Gottesdienst

HERFORD – Die neue nordrhein-westfälische Landesregierung will die Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel weiter fördern. Das kündigte NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) anlässlich des 20-jährigen Bestehens der von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen getragenen Beratungsstelle „Nadeschda“ in Herford an.
„Nadeschda“ begleitet seit 1997 im Regierungsbezirk Detmold Frauen, die Gewalt, sexuelle Ausbeutung und Zwangsprostitution erlebt haben. Der Name bedeutet im Russischen „Hoffnung“ – anfangs waren es nach Angaben der Frauenhilfe vor allem Frauen aus Osteuropa, die Hilfe benötigten. Inzwischen seien es mehrheitlich Westafrikanerinnen.
Heute würde man die Herforder Beratungsstelle vielleicht „Fatan“ nennen, erklärte Scharrenbach, nach dem Wort für „Hoffnung“ in der nigerianischen Sprache Hausa. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle müssten sich „immer wieder auf andere Kulturen einstellen“, hob die Ministerin hervor. Sie hätten für die Identifizierung und Begleitung der ratsuchenden Frauen im Asylverfahren zu sorgen, die Versorgung ihrer Kinder zu sichern und bei Traumatisierung Hilfe anzubieten.
Durch die gestiegene Zahl an Flüchtlingen habe die „sprachübergreifende Hilfe für Frauen in besonderen Lebenssituationen“ eine zusätzliche Aktualität erhalten, erklärte die Detmolder Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl (FDP) in ihrem Grußwort. So berieten „Nadeschda“-Mitarbeiterinnen beispielsweise in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Bielefeld. Die Beratungsstelle stärke die Betroffenen und zeige Wege auf, wie diese wieder ein selbstbestimmtes Leben führen könnten.
Die Beratungsstelle „Nadeschda“ beging ihren 20. Jahrestag mit einem Festgottesdienst und einem anschließenden Empfang für Gäste aus Politik, Kirche und Verwaltung. Dabei wurde immer wieder der kontinuierliche Einsatz und das unermüdliche Engagement von Corinna Dammeyer, Mira von Mach und Pfarrerin Birgit Reiche hervorgehoben. epd/UK