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Forschungsprojekt zu jüdisch-deutscher Geschichte wird gefördert

Er war ein jüdischer Verleger und Mäzen: Salman Schocken. In Jerusalem wird sein Archiv aufbewahrt, das sein Leben und Wirken in der Weimarer Republik und darüber hinaus dokumentiert. Nun soll weiter geforscht werden.

Sachsen fördert ein Forschungsprojekt zum Archiv des jüdischen Verlegers und Mäzens Salman Schocken. “Die Förderung ermöglicht, das in Jerusalem bewahrte ‘Schocken-Archiv’ als transnationalen Wissensspeicher zu befragen”, hieß es am Donnerstag in einer Ankündigung. Die Geschichte und Struktur des Archivs eröffnen demnach neue Perspektiven auf das Wirken Schockens. Die Ergebnisse sollen zum Themenjahr “Tacheles” 2026 in Sachsen in einer Publikation und einer Ausstellung vorgestellt werden. Das Forschungsprojekt ist am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow (DI) in Leipzig angesiedelt.

Ausgehend von einem 1907 gegründeten Geschäft in Zwickau habe Schocken mit seinem Bruder Simon eine der modernsten Kaufhausketten der Weimarer Republik aufgebaut, heißt es. Er unterstützte demnach Kultureinrichtungen, jüdische Literatur und Forschung, kaufte Bücher und Kunst. Er habe zudem die Entwicklung der Hebräischen Universität Jerusalem gefördert und 1931/32 den Schocken-Verlag in Berlin gegründet. “1938 brach dieses Leben in Deutschland mit dem erzwungenen Verkauf des Konzerns und der Abwicklung des Verlags ab – und setzte sich in Jerusalem und New York unter völlig anderen Bedingungen fort.”

Diese Entwicklungen seien in dem Archiv, das Schocken nach Jerusalem gerettet habe, dokumentiert. “Es bildet heute einen der bedeutendsten und umfangreichsten erhaltenen Archivbestände zur jüdischen Geschichte Deutschlands, speziell Sachsens vor 1945 und ihrer Weiterentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg.”