Der Kulturstandort E-Werk Luckenwalde in Brandenburg bekommt mehr als eine halbe Million Euro Landesmittel für Energieeffizienzmaßnahmen. Damit sollen in dem „nachhaltigen Gesamtkunstwerk“ unter anderem die Heizung saniert und eine Solaranlage installiert werden, teilte das Kulturministerium am Donnerstag in Potsdam mit. Das E-Werk in einem ehemaligen Kohlekraftwerk sei weltweit das erste Zentrum für zeitgenössische Kunst, das mit eigener Produktion Strom erzeuge.
Kulturministerin Manja Schüle (SPD) betonte, der gemeinnützigen Performance Electrics Gesellschaft sei es als Betreiberin gelungen, das Industriedenkmal auf erneuerbare Energien umzurüsten. Mit neuen, künstlerischen Ansätzen werde dort Elektrizität als „Kunststrom“ produziert und dann auch ins Netz eingespeist.
Die Energie wird den Angaben zufolge aus Kunstinstallationen sowie mithilfe von erneuerbaren Energietechnologien wie Solaranlagen und Windrädern gewonnen und unter anderem an Kultureinrichtungen und Privathaushalte verkauft. Insgesamt erhalte die Gesellschaft gut 508.000 Euro aus dem sogenannten Brandenburg-Paket zur Entlastung von Folgen der Energiekrise, hieß es.
Das E-Werk Luckenwalde wurde den Angaben zufolge 1913 errichtet und versorgte die Region in der DDR bis zum Mauerfall 1989 mit Strom aus Braunkohle. Nach langem Leerstand und aufwendiger Restaurierung wurde es im Herbst 2019 von einem Kunstkollektiv als nachhaltiges Kunststrom-Kraftwerk und Kunstzentrum wiedereröffnet. Alle Einnahmen würden in das Programm für zeitgenössische Kunst reinvestiert, hieß es.