Nasser Sommer, später Frost – Das Wetter hat Wein- und Obstbauern in diesem Jahr übel mitgespielt. Der Bund will dafür nun Hilfen für betroffene Betriebe ermöglichen – aus EU-Mitteln.
Wein- und Obstbauern in Deutschland können bald zusätzliche finanzielle Hilfen zum Ausgleich für witterungsbedingte Ernteschäden erhalten. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte, stehen nun rund 46,5 Millionen Euro an Krisenhilfen aus EU-Mitteln für betroffene Betriebe zur Verfügung. Die entsprechende EU-Verordnung solle noch in diesem Monat in Kraft treten, Anträge könnten dann bis zum 8. Januar 2025 bei den zuständigen Landesstellen gestellt werden.
Die witterungsbedingten Schäden belaufen sich laut Ministerium auf rund 286 Millionen Euro. Je nach Kultur und Standort betragen die Ertragsausfälle im Obstanbau zwischen 20 bis 100 Prozent. Besonders betroffen sind Kernobst (Äpfel und Birnen), Steinobst (Süß- und Sauerkirschen, Pflaumen und Zwetschgen) sowie Beerenobst. Die Schäden im Weinanbau liegen im Bereich von 30 bis 100 Prozent. Gründe dafür sind demnach starke Niederschläge in Frühjahr und Sommer, die das Auftreten von Pilzkrankheiten begünstigt hatten, sowie andere Extremwetterereignisse wie Spätfröste, Hagel und Stürme.
Laut Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir waren die EU-Hilfen ursprünglich nicht für deutsche Betriebe vorgesehen. Die Bundesregierung habe die Ausweitung in Brüssel aber erwirken können. “Bekanntlich macht eine Kaltwetterfront nicht am Grenzübergang halt”, erklärte der Minister. Die Hilfen sollen nun schnell ausgezahlt werden können.