Zwei Tage vor der Bundestagswahl stand bei der TV-Prunksitzung „Fastnacht in Franken“ am Freitagabend vor allem die Politik im Mittelpunkt. Doch bei der Livesendung des Bayerischen Rundfunks (BR) aus den Mainfrankensälen in Veitshöchheim am Freitagabend kam auch die Kirche nicht ungeschoren davon. So witzelten die Bandmitglieder von „Gangkino Circus“ aus Mittelfranken, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse ein sehr gläubiger Mensch sein, weil er immer noch an einen Wahlsieg glaube. Ober Scholz katholisch oder evangelisch ist? „Das hat er vergessen“, witzelten die Bandmitglieder über Scholz’ Erinnerungslücken beim Thema Cum-Ex.
Sitzungspräsident Christoph Maul griff die Diskussion nach der kirchlichen Kritik an der verschärften Asylpolitik der Unionsparteien auf. Würzburgs katholischer Bischof Franz Jung habe mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Foyer über die Streichung der kirchlichen Gehälter gesprochen. Der Geistliche habe entgegnet, dann werde man sich aber nicht im Himmel sehen. Söders Antwort laut Maul: „Warum, Herr Bischof, was haben’s denn ausgefressen?“ Der Würzburger Bischof Jungs saß ebenso traditionell im Publikum wie sein Amtsvorgänger Bischof Friedhelm Hofmann. Ebenfalls mit in Veitshöchheim dabei war der evangelische Landesbischof Christian Kopp.
Die TV-Prunksitzung „Fastnacht in Franken“ hat das BR-Fernsehen erstmals 1987 übertragen – einmalig aus dem oberfränkischen Lichtenfels, seither aus Veitshöchheim. 1991 fiel die Sendung wegen des Golfkriegs aus. Die TV-Prunksitzung wird vom Fränkischen Fastnacht-Verband und vom BR verantwortet. 2024 sahen bundesweit 3,5 Millionen Zuschauer zu, davon 2,1 Millionen allein aus Bayern. Der Marktanteil hatte bei 50,7 Prozent gelegen. Die Sendung ist seit Jahren die erfolgreichste aller dritten TV-Programme. (0648/21.02.2025)