Allein unterm Tannenbaum – gerade zum Familienfest Weihnachten kann Einsamkeit weh tun. Das betrifft auch immer mehr junge Menschen, sagen Familienministerin Paus (Grüne) und der Malteser Hilfsdienst.
Der Malteser Hilfsdienst will sich zukünftig verstärkt um einsame junge Menschen kümmern. Diese seien immer häufiger von Einsamkeit betroffen, teilte der Verband am Donnerstag in Köln mit. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte: “In Deutschland gibt es nach wie vor Millionen Menschen, die einsam sind – und zunehmend leidet auch die jüngere Generation darunter.” Gerade in der bevorstehenden Weihnachtszeit, die für viele eine Zeit der Gemeinschaft sei, könne Einsamkeit besonders schmerzhaft sein.
Paus forderte mehr gesellschaftliches Engagement: “Jeder Beitrag, mag er auch noch so klein erscheinen, trägt dazu bei, Einsamkeit in Verbundenheit zu verwandeln und den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken”, sagte sie.
Sabrina Odijk, Bereichsleiterin Soziales Ehrenamt bei den Maltesern, erklärte: “Jede Teilnahme an einem Angebot, jedes ehrenamtliche Engagement und jedes Gespräch über Einsamkeit trägt dazu bei, aus Einsamkeit Gemeinsamkeit werden zu lassen.”
Der Malteser Hilfsdienst schloss jetzt eine Studie zu ehrenamtlichen Hilfsangeboten des Verbandes für einsame ältere Menschen ab. Sie wurde durch das Bundesfamilienministerium von 2020 bis 2024 gefördert. 88 Prozent der Befragten gaben demnach an, dass das Verbandsangebot gegen Einsamkeit wichtig für sie sei. Durch die Besuche oder Spaziergänge fühlten sie sich weniger einsam und seien geradezu “aufgeblüht”. Die Altersgruppe der 80 bis 84-Jährigen war am stärksten vertreten, darunter 86 Prozent Frauen und 14 Prozent Männer.
Umgekehrt wirke sich das Engagement gegen Einsamkeit auch präventiv aus, hieß es weiter. Viele Ehrenamtliche fühlten sich durch ihre Tätigkeit eingebunden und knüpften neue soziale Kontakte; allein über 50 Prozent der aktiv im Verband Engagierten sind demnach über 60 Jahre alt.