Der Direktor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), Fabian Leendertz, erhält den mit 100.000 Euro dotierten Hamburger Wissenschaftspreis 2023. Die Auszeichnung werde am 30. November im Kaisersaal des Hamburger Rathauses übergeben, wie die Akademie der Wissenschaften in Hamburg (AWH) am Donnerstag mitteilte. Der Tierarzt und Mikrobiologe werde für seine herausragende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der zoonotischen Infektionskrankheiten unter Anwendung des One-Health-Gedankens geehrt, wonach die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eng zusammenhängt. Zur Preisverleihung werden die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), AWH-Präsident Mojib Latif sowie Akademiemitglied Thomas Mettenleiter erwartet.
Leendertz erforscht seit mehr als 20 Jahren sogenannte Zoonosen, also vorrangig Krankheitserreger aus dem Tierreich, die auf den Menschen überspringen. Mit der One-Health-Langzeit-Beobachtungsstudie in afrikanischen Ländern südlich der Sahara leiste er einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Epidemien und Pandemien, hieß es. Das Preisgeld werde Leendertz für die Vorarbeiten zu dieser HIOH-Studie nutzen.
Der 1972 in Krefeld geborene Leendertz ist seit 2021 Professor für One Health an der Universität Greifswald und Gründungsdirektor des HIOH. Im selben Jahr wurde er in die zehnköpfige Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation berufen, die den Ursprung der Covid-19-Pandemie erforscht.
Der Hamburger Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre von der Akademie der Wissenschaften in Hamburg vergeben, 2023 wurde er zum achten Mal ausgeschrieben.