Angesichts von Funklöchern im Jahr 2023 schwer vorstellbar: Aber die Bundesrepublik hat in den Anfangstagen des Mobilfunks Vieles richtig gemacht. “Deutschland war schon vorne mit dabei”, sagte Joel Fischer von der Museumsstiftung Post und Telekommunikation der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Frankfurt. Er äußerte sich zum 40. Jahrestag der Markteinführung des ersten Handys von Motorola am 21. September 1983.
“Bereits 1958 hatte man mit dem A-Netz das größte zusammenhängende öffentliche Mobilfunknetz der Welt aufgebaut”, so der Kunsthistoriker und Spezialist für Kultur- und Technikgeschichte. Das von Siemens entwickelte C-Netz sei 1986 technisch innovativ gewesen, “weil die Gespräche erstmals automatisch von einer Funkzelle zur anderen weitergegeben wurden. Erst dadurch waren die Mobiltelefone überall erreichbar.”
Mobilfunk: Impulse aus Deutschland
Auch beim digitalen D-Netz ab 1992 habe es wichtige Impulse aus Deutschland gegeben, betonte Fischer. “Man kann der Bundespost verstaubtes Denken in gewissen Bereichen nicht absprechen. Aber im Bereich der Fernmeldetechnik waren die schon sehr innovativ unterwegs.”
Fischer ist seit 2019 für den Sammlungsbereich “Digitale Technologien” bei der Museumsstiftung Post und Telekommunikation zuständig. Aktuell bereitet er die Ausstellung “Hallo! Wer da? Slowenische und deutsche Handygeschichte(n)” vor, die ab Sonntag im Museum für Kommunikation Frankfurt zu sehen ist. Slowenien ist Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.