CELLE – Erstmals seit Jahren ist wieder ein Pfarrer angezeigt worden, weil seine Gemeinde einem Flüchtling aus Afrika Kirchenasyl geboten hatte. Das berichtet die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“. Der Celler Pastor Wilfried Manneke und die Gemeinde hatten im Frühling des vergangenen Jahres einem Eritreer gut vier Monate lang Unterschlupf gewährt. Gegen eine Geldauflage von 900 Euro für den Pastor und einige Stunden Sozialarbeit für den Flüchtling stellte die Staatsanwaltschaft in Celle diese Woche das Verfahren ein, wie Oberstaatsanwalt Witold Franke der Zeitung bestätigte. Der Anzeigeerstatter habe jedoch Beschwerde gegen diese Entscheidung eingelegt, so Franke. „Jetzt werden wir den Vorgang der Generalstaatsanwaltschaft zur Prüfung vorlegen." Kirchen und Politik hielten zuletzt gemeinsam fest, dass es beim Kirchenasyl nicht um die Schaffung eines rechtsfreien Raumes gehe. Nach Auskunft des Netzwerkes Kirchenasyl befanden sich im April 425 Menschen an 271 Stellen im Kirchenasyl. KNA
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