Die Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit verleiht am 17. Dezember ihren diesjährigen Giesberts-Lewin-Preis an die Autorin Eva Weissweiler. Die Laudatio auf die Preisträgerin hält der Vorsitzende der Gesellschaft, Jürgen Wilhelm, wie der Verein am Freitag mitteilte. Der undotierte Preis, der aus einer Stahlskulptur besteht, wird im Domforum in Köln überreicht.
Mit ihren Publikationen habe sich die Kölner Autorin um die Sichtbarmachung jüdischer Kultur und Literatur verdient gemacht, hieß es zur Begründung. Die 1951 in Mönchengladbach geborene Preisträgerin hat Germanistik, Orientalistik und Musikwissenschaften in Bonn studiert. Nach dem Studium arbeitete sie als Rundfunkredakteurin, Schriftstellerin und Journalistin. Weissweiler gelte als Pionierin der Frauenmusikforschung, hieß es. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit seien die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Musikwissenschaft sowie die Literatur von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland.
Mit dem seit 2006 erstmals vergebenen Ehrenpreis ehrt die Kölnische Gesellschaft jährlich Einzelpersonen und Initiativen für ihr „entschiedenes Eintreten gegen rassistische und antisemitische Tendenzen und für Toleranz und Völkerverständigung“. Die Auszeichnung erinnert an Johannes Giesberts (1909-1981) und Shaul Lewin (1905-1986), die als Schuldezernenten in Köln und Tel Aviv in den 1950er Jahren erstmals einen deutsch-israelischen Schüleraustausch organisiert hatten.