32,1 Millionen Tonnen Müll haben die EU-Staaten 2022 ins Ausland verbracht – 3 Prozent weniger als das Allzeithoch im Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg am Donnerstag mitteilte. Mehr als die Hälfte (17,8 Millionen Tonnen) waren Eisen- und Stahl-Abfälle. Sie landeten zu fast zwei Dritteln zur Verarbeitung in der Türkei.
Hauptexporteur für Abfall waren die Niederlande mit 6,4 Millionen Tonnen. Auf dem zweiten Platz folgte Belgien mit 3,9 Millionen Tonnen. Deutschland auf Platz drei kam für 3,3 Millionen Tonnen auf, also gut ein Zehntel der EU-Müll-Ausfuhren. Seit dem Höchststand 2011 mit 5,8 Millionen Tonnen weist die deutsche Exportkurve nach unten.
Größtes Empfängerland für EU-Abfall war die Türkei; zusammen mit nicht-metallischen Wertstoffen nahm das europäische Nachbarland 12,4 Millionen Tonnen an, 39 Prozent der exportierten Menge. Mit weitem Abstand folgten Indien (3,5 Millionen Tonnen), das allein 30 Prozent des europäischen Altpapiers verarbeitete, dann Großbritannien (2 Millionen Tonnen) sowie die Schweiz, Norwegen und Ägypten (jeweils 1,6 Millionen Tonnen).
Umgekehrt importierte die EU 18,7 Millionen Tonnen Abfälle aus anderen Ländern, wiederum mit einem Rückgang von 5 Prozent gegenüber 2021. Ein Drittel der Einfuhren stammte aus Großbritannien (6,3 Millionen Tonnen), weitere beträchtliche Kontingente aus Norwegen (3,4 Millionen Tonnen), der Schweiz (2,4 Millionen Tonnen) und den USA (1,8 Millionen Tonnen).