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Ethikrat diskutiert auf Jahrestagung über Einsamkeit

Der Deutsche Ethikrat lädt am heutigen Mittwoch zur Jahrestagung. Experten diskutieren über Einsamkeit. Doch das Gremium ist seit April unvollständig. Die Besetzung durch Bundestag und Regierung ist überfällig.

Der Deutsche Ethikrat lädt am heutigen Mittwoch zu seiner Jahrestagung zum Thema Einsamkeit. “Das Interesse an der Tagung war so groß, dass wir die Anmeldung vorzeitig schließen mussten”, sagte Geschäftsführer Joachim Vetter der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Bereits im Zuge der ausklingenden Corona-Pandemie habe der Ethikrat das Thema ausgewählt, da sich hier eine “für die gesamte Gesellschaft besorgniseregende Entwicklung” abzeichne.

Dass das Gremium seit April ohne Vorsitz und nur mit vier verbliebenen Mitglieder besetzt ist, spielt laut Vetter für die Veranstaltung keine Rolle, auch wenn es ein absolutes Novum darstellt. “Dass der Rat an der Jahrestagung nicht in voller Besetzung teilnehmen kann, gab es so in der Tat noch nicht.”

Hintergrund ist, dass Bundestag und Bundesregierung, die alle vier Jahre jeweils die Hälfte der Neumitglieder vorschlagen, dieses Mal deutlich im Verzug sind. Während der Bundestag mittlerweile 12 Personen vorgeschlagen hat, stehen die Vorschläge der Regierung weiter aus. Insgesamt soll das Gremium 26 Mitglieder haben.

Die offizielle Ernennung liegt bei Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Sobald die Neumitglieder ernannt sind, wählt der Ethikrat in seiner konstituierenden Sitzung eine neue Vorsitzende oder Vorsitzenden und Stellvertreter.