In sechs Kategorien sind am Montag in Stuttgarts Neuem Schloss erstmals die baden-württembergischen Landespreise für Dialekt verliehen worden. Damit wolle die Landesregierung „das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung und die Vielfalt der Dialekte in Baden-Württemberg schärfen“, hieß es in einer Mitteilung des Staatsministeriums. Es gab 330 Bewerbungen aus allen Landesteilen. Die Sieger erhielten insgesamt 60.000 Euro Preisgeld.
In der Kategorie „Neue Medien“ wurde der „MundArtWeg Poppenweiler“ prämiert, der statt auf Schildern Inhalte via Smartphone oder Tablet mit teilweise prominenten schwäbischen Stimmen vermittelt. Ebenfalls ein Hauptpreis ging an den Schwarzwälder Lukas „Cossu“ Staier, der hunderte Comedy-Videos im Internet verbreitet hat und bei Instagram mehr als 300.000 Follower verzeichnet.
Im Segment Film gewann den Hauptpreis der Streifen „Mord im Heiligenwald“, der mit schwäbischen Akteuren den Tod eines tyrannischen Familienvaters aufgreift. In der Kategorie „Kabarett/Comedy/Live-Performance/Bühnenkunst“ siegte die Kabarettgruppe „Oiga Art“ mit ihrem Programm „Schaumschlaga“. Vier Männer und zwei Frauen bringen der Mitteilung zufolge mit ihrem oberschwäbischen Dialekt Themen auf die Bühne, die für ganz Baden-Württemberg alltäglich seien.
Den Dialektpreis im Bereich „Lied/Musik“ holte sich Markus Stricker von der Gruppe „Wendrsonn“ mit dem Titel „Geile Zeit“. Die Prosaerzählung „Friide“ von Sandhya Hasswani in alemannischem Dialekt wurde mit dem Hauptpreis in der Kategorie „Literatur“ ausgezeichnet. Im Segment „Junge Generation“ siegten Tim Greif und Jan Bräuninger, die sich als „timundjani“ dem „Schwäbischen Qualitätscontent“ in sozialen Netzen verschrieben haben. Auf TikTok folgen ihnen 294.000 Menschen, auf Instagram 82.000. Insgesamt haben sie bereits 16 Millionen Likes gesammelt.
Bestimmt wurden die Preisträger von einer zwölfköpfigen Jury, die vom Kunstministerium und dem Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg zusammengestellt wurde. Die Hauptpreise wurden mit je 5.000 Euro prämiert, daneben gab es in jeder Kategorie zwei Förderpreise von 3.000 und 2.000 Euro. (2369/21.10.2024)