Artikel teilen:

Erinnerungen für Zuhause: Mitbringsel aus dem Museum

Wie sie da auf der Sandbank liegen, niedlicher geht es kaum: Seehunde sind zwar Raubtiere, aber ihr Aussehen löst Entzücken aus. Laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) leben rund 42.000 Seehunde und 9.000 Kegelrobben im Nationalpark Wattenmeer (mit Helgoland), circa 30.000 an der nördlichen und östlichen Ostsee.

Doch wer je an einer Uferpromenade entlangspaziert ist, ob in Grömitz oder Kühlungsborn, weiß, dass dort Hunderttausende zu finden sind: Auf Servietten, Kaffeebechern, Handtüchern und in Schneekugeln, neben Leuchttürmen, Möwen und Ankern sind sie beliebtes Motiv für Urlaubsmitbringsel aus Norddeutschland. Massenprodukte zwischen „Tüddelkram“ und Kitsch, über deren Ästhetik und Nachhaltigkeit sich streiten ließe.

Wer individuellere Andenken sucht, oft umweltfreundlich und regional hergestellt, findet sie zwischen Flensburg und Usedom in Museums-Shops. Sie stehen Besucherinnen und Besuchern auch ohne Eintrittskarte zu den Ausstellungen offen.

Die Basis bilden Postkarten, Bildbände, Magnete, Malbücher, Taschen und natürlich Regenschirme. Hinzu kommen durchdachte Produkte in originellem Design. Wie zum Beispiel Kerzen aus dem Ozeanum Stralsund, die wie elegante graue Kieselsteine aussehen. Oder Untersetzer aus Marmor von der Wismarer Künstlerin Sella Hasse, die Gäste im Stadtgeschichtlichen Museum Schabbell finden. Ein Wildbienen- und Insektenhotel aus Pappe, gefertigt von „einzigartigen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen“ bietet das Schweriner Schlossmuseum.

In der Kunsthalle Hamburg ist „ein Mousepad mit einem historischen Teppichmuster seit Jahren der Dauerbrenner“, sagt Meike Cattarius, Leiterin des 94 Quadratmeter großen Shops. Auch online werden Küchenhandtücher mit bekannten Motiven wie „Hund, der den Mond anbellt“ von Philipp Otto Runde und ein Regenschirm mit dem „Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich verkauft, oder ein weißes Tuch mit pinker Schrift: Pommes sind frittierte Sonnenstrahlen.

Zum Museum der Arbeit in Hamburg-Barmbek gehört die Abteilung Grafisches Gewerbe, bei der der Buchdruck im Zentrum steht. Für den Shop werden Notizblöcke mit maritimen Motiven sowie Lesezeichen mit Initialen auf hochwertigem Papier mit historischen Maschinen gedruckt. Zum Polizeimuseum in Hamburg-Alsterdorf gehören nur zwei Shop-Vitrinen. Für Kleinkinder warten darin schwarze Puschen: auf dem rechten Schühchen steht „Tatü“, auf dem linken „Tata“.

Einer der umfangreichsten Shops gehört zum Europäischen Hansemuseum in Lübeck. Darin finden sich Kleinode wie Ohrringe und Armbänder mit einem Motiv der Backsteingotik: Das Ornament Vierpass besteht aus vier Kreisbögen. Und nicht nur die kleinen Gäste mögen das Holstentor aus Lego.

Thors Hammer gibt es als Schlüsselanhänger im Wikingermuseum Haitabu in Schleswig. Dort ist auch eine Drachenkopfgewandnadel ganz im Stil von Serien wie „Vikings“ oder „Game of Thrones“ erhältlich.

Etwa 1.200 Artikel offeriert das Multimar Wattforum in Tönning. Die Fischotter- und Austernfischer-Stofftiere werden – zum Hintergrund des Museums passend – aus recycelten PET-Flaschen hergestellt. Daneben stehen Meeresspaghetti aus getrockneten, biologisch angebauten Algenblättern und das Quellersalz, das die Salzwiesenpflanze Queller als Salzersatz nutzt.

Klein, aber äußerst fein präsentiert sich der Shop im Museum Kunst der Westküste auf Föhr. Zu den Lieblingsprodukten des Publikums gehören das Kellnermesser „Fisch“ sowie die minimalistischen Vasen der Designermarke Dennismaas. Bürstenköpfe mit Rettungsring oder Anker fungieren als Stifthalter, und exklusiv ist das puristische, aus Norwegen stammende Porzellan der Marke „Ment“.

Und die Seehunde? Das Erlebnis, sie bei einer geführten Schiffstour im Meer oder auf der Sandbank zu beobachten, dürfte die Sehnsucht nach dem Norden nachhaltiger stillen als ein Motiv-Holzbrett.