Alt werden auf vier Pfoten – Haustiere fordern im Alter besondere Fürsorge. Eine ZDF-Doku zeigt, was Halter erwartet, Überraschungen inklusive.
In Deutschlands Haushalten leben 34 Millionen Haustiere, 15 Millionen Katzen und 10 Millionen Hunde. Haustiere sind längst nicht mehr nur Mäusefänger oder Wachhunde, sondern auch “der beste Freund des Menschen” und Familienmitglied. Mit Haustieren am Ende ihres Lebensweges befasst sich die ZDF-Doku “Wenn Haustiere alt werden – Moppis letzter Sommer” am 20. Mai um 22.15 Uhr. Der Film der ZDF-Reihe “37 Grad” zeigt am Beispiel einer Katze und einem Hund den ganz besonderen Prozess im Leben von Mensch und Tier.
Kaum ein tierlieber Mensch denkt beim Kauf eines Haustieres daran, was passiert, wenn sein über Jahre liebgewonnenen Haustier altert. Ist ein Tier hilfsbedürftig oder krank, kommen viele Herausforderungen auf die Halter zu, auch durch teure tierärztliche Behandlungen.
Marion ist Frührentnerin und Halterin von zwei Stubentigern: Griszu und Moppi. Katze Moppi ist bereits 24 Jahre alt. Marion selbst sagt über ihre Katze liebevoll, sie sehe inzwischen aus wie ein alter grauer Wisch-Mopp. Moppi fordert die ganze Aufmerksamkeit der fürsorglichen Halterin, bekommt dreimal am Tag Medikamente, da sie zunehmend unter Atemnot leidet.
Für ein Social-Media-Tagebuch gibt die frühere Fachverkäuferin ihren Katzen Charaktere mit Sprechblasen. So erzählt die Kölnerin im Netz comic-artig von ihrem Singleleben. Über die Katzen bekommt sie auch soziale Kontakte im wahren Leben.
Durch einen Spendenaufruf hat die 62-Jährige 300 Euro gesammelt, da sie den Lebensunterhalt der alten Tiere nicht allein stemmen kann. Moppis Tierärztin Anna-Clara Meier beobachtet, wie sich das Verhältnis der Menschen zu ihren Vierbeinern am Ende eines Tierlebens intensiviert und sagt: “Es gibt in meinen Augen viel mehr Einsamkeit, und die Tiere helfen gut da raus.”
Carmens Hündin Mila ist 15 Jahre alt und wurde mit einem Jahr aus dem Bonner Tierheim geholt. Die Hündin sei wie ihr erstes Kind, sagt Carmen. Mittlerweile sei das Tier auch für die 15-jährige Tochter Martha und ihren Ehemann René ein vollwertiges Mitglied der Familie. Mila leidet inzwischen an Arthrose, hat Schmerzen in der Pfote und trägt Bandagen. Die Hündin kann kaum noch hören, die Kommunikation gelingt über Handzeichen, wie Martha demonstriert. 500 Euro jeden Monat geben Beamtin Carmen und der Unternehmer René inzwischen für Tierarzt, besonderes Futter und Physiotherapie aus. Das Filmteam begleitet sie bei einem Besuch in die Tierarztpraxis von Frederik Marquart, bei dem gleich wieder ein Termin für eine teure Herzultraschall-Untersuchung abgemacht wird.
Mit großer Nähe zu Mensch und Tier stellt die Doku von Jana Matthes und Andrea Schramm zwei Tierbesitzerinnen mit ihren Vierbeinern vor. Den Fokus legte die beiden Filmemacherinnen dabei bewusst auf das enge Band zwischen Mensch und Tier an dessen Lebensende.
Vor dem Dreh habe das Filmteam mit Halterin Carmen und Hündin Mila immer eine kleine Runde ums Haus gemacht. “Mila hat uns nicht länger als Eindringlinge wahrgenommen, die mit einer Kamera in ihr Revier kommen, sondern als Freunde der Familie”, erinnert sich Regisseurin Andrea Schramm, die selbst zwei Katzen hat, im Gespräch mit der Katholischen-Nachrichten-Agentur (KNA).