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Elisabeth-Preis für Kampf für Toleranz und gegen Antisemitismus

Mit dem Elisabeth-Preis zeichnet die Caritas im Bistum Fulda soziale Hilfsprojekte aus, die eine friedliche Gesellschaft fördern. In diesem Jahr werden Initiativen für Verständigung und gegen Antisemitismus gewürdigt.

Das Projekt “Wächterdienst – Zusammenstehen gegen Antisemitismus in Kassel” erhält den “Elisabeth-Preis” des Caritasverbands im Bistum Fulda. Wie dieser am Freitag in Fulda mitteilte, hat der Fuldaer Bischof Michael Gerber die Initiative des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel und des Kirchenkreises Hofgeismar-Wolfhagen mit dem Preis ausgezeichnet.

Die Jury wählte damit eine Initiative nicht-jüdischer Menschen aus, die angesichts des wachsenden Antisemitismus nach dem 7. Oktober 2023 jeweils freitags symbolisch vor der Synagoge in Kassel Wache stand und steht, um einen ungestörten Sabbat-Gottesdienst zu ermöglichen.

Wie es in der Jury-Begründung heißt, soll damit Solidarität gezeigt und Gesprächsbereitschaft signalisiert werden. Dabei gehe es nicht darum, im Nahost-Konflikt Partei zu ergreifen. Man wolle verhindern, dass das jüdische Leben in Deutschland in irgendeiner Form bedroht werde.

Den zweiten Preis erhielt das Projekt “Cafe MIR”. Die evangelische Immanuelkirche in Kassel hatte ein Cafe mit dem russischen sowie ukrainischen Wort Frieden ins Leben gerufen, als 2022 klar wurde, dass mehrere Tausend ukrainische Flüchtlinge nach Kassel kommen würden. Laut Caritas ist der offene Treff mit Hilfsangeboten zweimal die Woche geöffnet und wird von bis zu 90 Menschen besucht.

Wie die Immanuelkirche auf ihrer Internetseite berichtet, ist bis heute das Ziel des Treffs, ukrainischen Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags zu helfen. Daran wirken rund 20 russisch- und ukrainischsprachige Ehrenamtliche mit, zu denen inzwischen auch Geflüchtete zählen.

Der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Elisabeth-Preis wird seit 15 Jahren rund um den Gedenktag der Heiligen Elisabeth von Thüringen (19.11.) vergeben. Im Wettbewerb ging es 2024 gemäß dem Caritas-Kampagnenthema “Frieden beginnt bei mir” um soziale Projekte, die einen Beitrag zu einer friedlicheren Gesellschaft leisten.