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EKHN lenkt Blick auf gelungene Integration

Anlässlich des bundesweiten Tags des Flüchtlings am 26. September, der Teil der Interkulturellen Wochen ist, plädiert die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für einen Wechsel der Perspektive. „Statt ständig über Abschottung und Abschiebung zu reden, müssen wir über Bildungschancen, Arbeitsmöglichkeiten und Teilhabe sprechen“, sagte die Kirchenpräsidentin der EKHN, Christiane Tietz, am Donnerstag in Darmstadt. „Wenn Integration gelingt, entsteht Zukunft für alle“, fügte sie hinzu.

Zehn Jahre nach dem „Sommer der Solidarität“ erinnert die EKHN gemeinsam mit Partnern aus Rheinland-Pfalz und Hessen an die rund 890.000 Menschen, die laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2015 nach Deutschland gekommen sind. Allein rund 327.000 Menschen sind vor Krieg, Gewalt und Verfolgung in Syrien geflohen. Die Zivilgesellschaft, Kirchengemeinden, Initiativen und Kommunen hätten angepackt und gezeigt, was Menschlichkeit bedeute. Integration bedeute auch Anstrengung, Irritation und Konflikt. Dennoch sei aus dem Sommer der Flucht ein Sommer der Solidarität geworden und daraus „eine Erfolgsgeschichte, die uns Mut machen sollte“, bilanzierte die Kirchenpräsidentin. Viele der damals Geflüchteten seien heute fester Teil der Gesellschaft.

Die neue Broschüre „10 Jahre Sommer der Solidarität – und was daraus geworden ist“ dokumentiere mit Portraits und Interviews von Geflüchteten, deren Kollegen und Kolleginnen, Nachbarn sowie Ehrenamtlichen, wie Integration in Hessen und Rheinland-Pfalz gelebt werde. Herausgeber sind die Abteilung Flucht, interkulturelle Arbeit, Migration der Diakonie Hessen (FiAM), der Hessische Flüchtlingsrat, das Ehrenamtsprojekt des Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz, civi cune, sowie der Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz.

Die EKHN hat den Angaben zufolge seit 2013 mehr als 20 Millionen Euro aus ihrem Flüchtlingsfonds für unabhängige Beratung, die Unterstützung Ehrenamtlicher und für Hunderte Integrationsprojekte vor Ort bereitgestellt.