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Eine Jobbörse für die Pflege

Arbeitssuchende und Arbeitgeber zusammenbringen – dieses Ziel verfolgt ein neues Portal für Pflege-Jobs der Diakonie. Erste Erfolge haben sich schon eingestellt.

Barbara Gierspeck an ihrem neuen Arbeitsplatz im Ruckteschell-Heim
Barbara Gierspeck an ihrem neuen Arbeitsplatz im Ruckteschell-HeimFelix Tenbaum

Hamburg. Im vergangenen Herbst ist Barbara Gierspeck von Hannover nach Hamburg gezogen. Die 33-Jährige ist Altenpflegerin – ein gefragter Beruf. Dennoch ist die Jobsuche auch für Pflegekräfte oft nicht leicht. Diesem Problem will die Diakonie in Hamburg beikommen. Sie hat das Jobportal www.pflege-jobs.hamburg ins Leben gerufen. Eine Plattform im Internet für Stellenanzeigen, aber auch für Gesuche.
Barbara Gierspeck hatte bereits in Hannover in einer Pflegeeinrichtung der Diakonie gearbeitet und wollte dem Arbeitgeber treu bleiben. Im Internet hat sie sich nach möglichen Jobs in Hamburg umgesehen und ist dabei auf das neue Jobportal gestoßen. „In verschiedenen Foren habe ich gelesen, dass dieses Portal weitaus einfacher zu handhaben sein soll, indem man einfach inseriert“, erklärt sie, warum sie sich für die Vermittlung über das Portal entschieden hat. Es sei schlicht weniger Aufwand gewesen, sich per Anzeige anzubieten, als direkt bei jeder Einrichtung eine Bewerbung abzugeben.

Große Resonanz

Mit der großen Resonanz auf die Anzeige hatte sie nicht gerechnet: „Eigentlich war ich im Urlaub und wollte ein bisschen ausspannen, aber das ging gar nicht, weil pausenlos das Telefon klingelte.“ Einer der vielen Anrufer war Philipp Kobus, Leiter des Ruckteschell-Heimes in Eilbek, in dem Barbara Gierspeck mittlerweile arbeitet. Normalerweise, erzählt Kobus, sind es eher die Einrichtungen, die bei dem Portal ihre Stellen Anzeigen schalten und daraufhin Bewerbungen erhalten.
Dass es aber auch umgekehrt funktioniert, zeigt nicht nur der Fall von Barbara Gierspeck. Seit Kurzem berichten in einer Werbe-Kampagne der Diakonie Fach- und Nachwuchskräfte unter dem Motto „Mehr als Pflege. Diakonie.“, warum sie gern in der Altenpflege und bei der Diakonie arbeiten. Katrin Kell, Fachbereichsleiterin Pflege und Senioren der Diakonie, möchte mit dieser Kampagne gleich mehrere Zielgruppen erreichen: „Wir haben dieses serviceorientierte Jobportal entwickelt, um Ein- und Umsteiger, Fach- und Führungskräfte in Hamburg und Umgebung auf diese Perspektiven aufmerksam zu machen und für uns zu gewinnen.“
Dass die Diakonie eine solche Plattform schafft, um Stellenanzeigen an arbeitssuchende Pflegekräfte weiterzuleiten, findet Leiter Philipp Kobus wichtig. Mindestens genauso wertvoll sei aber auch, dass die Einrichtungen und Pflegeheime auf qualifizierte potenzielle neue Mitarbeiter aufmerksam werden. Da nimmt er die Personalsuche auch gern selbst in die Hand: „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es elementar, die richtigen Menschen für unser Haus zu finden.“

Genau der richtige Arbeitsplatz

Für Barbara Gierspeck sei das Ruckteschell-Heim genau der richtige Arbeitsplatz, erzählt sie. Das Arbeiten fühle sich gut an und sei weniger hektisch und stressig, als sie es schon erlebt habe und es oft in der Öffentlichkeit diskutiert werde. „Das öffentliche Bild von Pflegeheimen, aber auch vom Beruf Altenpfleger ist leider nicht so, wie er es verdient hat“, sagt Gierspeck und erhofft sich auch durch die Kampagne der Diakonie eine Verbesserung. „Dieser Beruf wird gebraucht, und ich erlebe es hier so, dass sich alle füreinander Zeit nehmen. Hier schenkt man sich mehr Zeit, mehr Ruhe.“
Dass sie über das Portal ohne viel Aufwand den richtigen Job gefunden hat, sieht Barbara Gierspeck als Chance auch für andere Bewerber. „Mit dem Portal habe ich fast keine Arbeit gehabt. Ich musste nur den Lebenslauf einstellen und sagen, was ich suche. Mehr nicht – was will ich als Arbeitssuchende mehr?“ Dass das Job-Portal erste Früchte trägt, bestätigt auch Philipp Kobus. „Unsere Stellenanzeigen finden dort viel Anklang. Aber auch die Bewerberprofile gucken wir uns regelmäßig an, und mittlerweile haben wir auf diesem Weg auch weitere Mitarbeiter eingestellt.“