Hannover/Garbsen. Johannes Meyer arbeitet als Diakon beim Stadtkirchenverband Hannover. Seit rund drei Jahren ist er auch im Flüchtlingsnetzwerk Hannover/Garbsen aktiv. Dort koordiniert er zusammen mit Rebekka Hinze die Flüchtlingsarbeit der Ehrenamtlichen, fährt zu Flüchtlingsunterkünften und Marktplätzen, wo er mit ehrenamtlichen Helfern für Flüchtlinge und Menschen mit geringem Einkommen Fahrräder repariert.
Dabei erfährt er viele Geschichten, Geschichten von freiwilligen Helfern, aber auch Berichte von Begegnungen mit Flüchtlingen. Bei einer dieser Begegnungen kam ihm die Idee, dass man all diese Geschichten festhalten sollte. Es gebe so viele positive, anrührende und herzerwärmende Geschichten, die es wert sind, aufgeschrieben zu werden. „In den Medien wird oft sehr viel Negatives berichtet“, sagt der 60-Jährige.
"Schreib das auf!"
Rund ein Jahr dauerte es, bis die Idee umgesetzt und die Gelder für das Projekt, insgesamt 8000 Euro, genehmigt waren. Schreiber für das Buchprojekt waren schnell gefunden. Es folgten einige Workshops mit Übungen, in denen Journalisten die Grundregeln des Schreibens vermittelten und eine intensive Phase des gegenseitigen Kennenlernens. „Es war uns wichtig, dass die Schreiber sich untereinander austauschen und sich wechselseitig ein Feedback geben“, erläutert Meyer diese Phase des Entstehens.
Unter dem Titel „Schreib das auf!“ wurde das Buch vor Kurzem in einem Diakoniegottesdienst der Öffentlichkeit vorgestellt. 13 Autoren, im Alter von 25 bis 80 Jahren, schildern ihre Begegnungen mit Flüchtlingen. Sie beschreiben Erfolge und neue Einsichten, schildern bewegende Erfahrungen, aber auch Misserfolge. Darüber hinaus gibt es ein Interview mit einem Flüchtling, der erzählt, was er in Deutschland mit den ehrenamtlichen Helfern erlebt hat. „Wir wollen mit dem Buch die vielen Ehrenamtlichen würdigen, aber auch ein Zeichen setzen, dass das Beisammensein mit Flüchtlingen bereichernd sein kann“, sagt Rebekka Hinze.