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Die Pilgersaison beginnt in Kürze

Neues Heft mit 31 Pilger-Angeboten ist beim Pilgerbüro des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes erschienen

Unterwegs sein – mit Leib und Seele. Das ist Pilgern. Die uralte religiöse Tradition erfreut sich noch immer großer Beliebtheit. Immer mehr Menschen machen sich gemeinsam oder allein auf den Weg. Auch in diesem Jahr bietet deswegen das Pilgerbüro im Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e. V. (EBW) zahlreiche Wege und Touren für interessierte Menschen an.
Jetzt liegt das neue Heft des Pilgerbüros für die kommende Saison vor. Auf rund 40 Seiten gibt es die unterschiedlichsten Angebote –  z.B. Pilgern auf dem spanischen Jakobsweg, auf Luthers Spuren, am Niederrhein oder im Mondschein. Angebote für Frauen gibt es genauso wie Angebote für Männer oder für Paare. Andere Fortbewegungsmittel wie Oldtimer oder Fahrrad sind möglich. Einmal führt der Weg entlang der Ruhr, einmal durch Ostwestfalen-Lippe, eintägig oder über mehrere Tage. Auch eine Ausbildung zum Pilgerbegleiter, zur Pilgerbegleiterin wird geboten.
Das Pilgern ist keine genuin christliche Erfindung. In allen Religionen gibt es leibliche Ausdrucksformen für die Suche nach Gott, das Bitten um Schutz und Segen oder den Dank. In der Bibel lesen wir schon im Alten Testament beim Propheten Jesaja, wie das Volk Gottes dreimal im Jahr hinauf nach Jerusalem zog, um an den großen religiösen Festen teilzunehmen (Jesaja 30, 29). Zur Vorbereitung sangen und beteten die Menschen geistliche Lieder.
In einer immer hektischer werdenden Zeit sehnen sich Menschen nach Entschleunigung, Bewegung, Natur und Zeit der Besinnung. „Pilgern gibt die Möglichkeit, sich eine aktive Auszeit vom Alltag zu nehmen und Fragen des Lebens und des Glaubens nachzuspüren“, sagt Claudia Montanus, neue Studienleiterin für religiöse und kulturelle Bildung beim EBW. Bei ihr laufen seit dem 1. September 2014 die Fäden rund ums Pilgern zusammen. Sie vernetzt die Anbieter, macht selbst Angebote und ist auch für die Evaluation zuständig. „Ich war schon immer eine gute Brückenbauerin“, sagt sie.
Dabei sieht sie auch noch einen anderen Aspekt beim Pilgern. „Mit einem Pilgerweg kann man auch ein politisches Statement abgeben. Etwa dann, wenn man sich am Ökumenischen Pilgerweg zur UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember beteiligt“, so Claudia Montanus, die christliche Weltverantwortung für wichtig hält: „Wir als Christen verschiedener Konfessionen können so  ein Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung setzen: spirituell, politisch und leiblich.“
Die neue Studienleiterin, Religionspädagogin und Germanistin, hat ihre erwachsenenbildnerische Qualifikation im Umfeld der Evangelischen Erwachsenenbildung selbst erworben. Sie war zehn Jahre lang in Siegen für die Frauen- und Seniorenbildung einer Kirchengemeinde zuständig, danach war sie fünf Jahre am Martineum in Witten in der Diakonenausbildung tätig und hatte an der Evangelischen Fachhoschule RWL in Bochum einen Lehrauftrag. Die 51-jährige Mutter dreier Kinder lebt in einer Patchworkfamilie, beschreitet gern mit Freunden und Familie neue und vertraute Wege und sieht in ihrem neuen Tätigkeitsfeld eine ideale Kombination ihrer Interessen an Spiritualität, Gemeinschaft und Kultur.„Ich freue mich über diese Aufgabe im EBW und im Pilgerbüro. Ein spannender Weg – gemeinsam mit anderen in der evangelischen Bildungsarbeit unterwegs zu sein.“

Der neue Flyer kann unter der Telefonnummer (02 31) 54 09 15 oder der E-Mail pilgerbuero@ebwwest.de bestellt werden. Alle Angebote finden sich auch im Internet unter www.wirpilgern.de/Veranstaltungen.