Berlin/Gütersloh – Die Diakonie fordert eine Reform der Hilfen für arme Kinder. Die sozial- und familienpolitischen Instrumente hätten eine deutliche Schräglage, sagte Maria Loheide vom Vorstand der Diakonie Deutschland in Berlin. „Am meisten profitieren Familien mit höheren Einkommen“, bemängelte die Expertin. Familien mit niedrigem oder gar keinem Einkommen würden hingegen nicht genug unterstützt.
Das Kindergeld werde bei Eltern, die Sozialleistungen erhalten, vollständig mit dem Sozialgeld verrechnet. „Daher gehen Kindergelderhöhungen an in Armut lebenden Kindern vorbei“, kritisierte Loheide. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh hat die Kinderarmut in Deutschland zugenommen. Die besonderen Bedürfnisse armer Kinder würden weder durch die Familienförderung noch durch die Grundsicherung angemessen berücksichtigt, sagte Loheide.
Die Diakonie fordert „eine einheitliche finanzielle Grundförderung, die das Existenzminimum aller Kinder abdeckt“. Das bisherige Nebeneinander aus Kindergeld, Kinderfreibetrag, Kinderzuschlag, Kinder-Regelsätzen und Pauschalen des Bildungs- und Teilhabepakets sei viel zu kompliziert, kritisierte Loheide. Unterstützung für die Familien müsse ansetzen, sobald es Bedarf gebe. epd
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