Mit Blick auf den Equal Pay Day an diesem Freitag (7. März) sieht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern weiterhin dringenden Handlungsbedarf bei der finanziellen Gleichstellung von Frauen und Männern im Freistaat. Zwar sei der sogenannte Gender Pay Gap – der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern – in Bayern im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte auf 18 Prozent (Bund: 16 Prozent) gesunken. Im bundesweiten Vergleich sei der Gender Pay Gap aber nur in Hessen und Baden-Württemberg noch größer als im Freistaat, teilte der DGB am Donnerstag in München mit.
„Die nach wie vor beträchtliche Lohnlücke in Bayern und im Bund ist ein klarer Handlungsauftrag sowohl an die Bayerische Staatsregierung als auch an die neue Bundesregierung“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Verena di Pasquale. Sie forderte einen Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen, um eine flächendeckende Betreuungsstruktur zu gewährleisten.
Die Tatsache, dass frauendominierte Branchen und Berufe in der Regel schlechter bezahlt würden und Frauen überproportional in Minijobs beschäftigt seien, trägt laut Di Pasquale wesentlich zur Entgeltlücke bei. Deshalb müssten Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umgewandelt werden. „Die Verdienstobergrenze anzuheben, war der falsche Weg“, sagte Di Pasquale weiter.
Zentrale Forderung des DGB bleibe, dass es gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit gebe. Die DGB-Vize forderte, die EU-Transparenzrichtlinie in nationales Recht umzusetzen. Damit würden Unternehmen in die Pflicht genommen, diskriminierungsfreie Entgeltstrukturen zu schaffen. Das wirksamste Instrument für mehr Lohngerechtigkeit seien jedoch Tarifverträge, stellte sie heraus. „Die guten Tarifabschlüsse in frauendominierten Bereichen, etwa im Pflege- und Erziehungsbereich, dürften zu der positiven Entwicklung des Gender Pay Gaps beigetragen haben.“
Der Equal Pay Day markiert den Tag, bis zu dem Frauen in Deutschland über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssten, um rechnerisch auf das durchschnittliche Jahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen. In diesem Jahr ist es der 7. März. (0797/06.03.2025)