Welchen Einfluss hat Künstliche Intelligenz auf die Religions- und Weltanschauungsfreiheit? Das hängt davon ab, wie sie genutzt wird. Berlin stößt eine internationale Initiative an, damit positive Folgen überwiegen.
Deutschland will in Zeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) mit internationaler Zusammenarbeit die Religions- und Weltanschauungsfreiheit im digitalen Raum stärken. Am Donnerstag fand dazu eine Konferenz im Entwicklungsministerium in Berlin statt. Daran nahmen hochrangige Regierungsdelegationen aus 30 Staaten aller Kontinente ebenso wie Abgeordnete sowie Vertreter von Religionsgemeinschaften, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Unternehmen teil.
KI und ihr Einsatz in Suchmaschinen, Sozialen Medien und Gottesdiensten hätten direkte Auswirkungen darauf, wie Menschen weltweit ihr Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit leben könnten, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für das Thema, Frank Schwabe. Positiv sei etwa, dass Gläubige in abgelegenen Regionen besser erreicht werden könnten.
“Es gibt aber auch besorgniserregende Entwicklungen wie die rasante Verbreitung von Hass, Desinformation und Gewaltaufrufen über KI-gestützte Anwendungen im digitalen Raum oder den Einsatz von KI zur Überwachung religiöser Minderheiten”, so Schwabe. Diesen negativen Entwicklungen könne man nur gemeinsam mit Tech-Unternehmen, Zivilgesellschaft und Regierungen etwas entgegensetzen. Maßgeblich sei, “dass bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI der Mensch im Mittelpunkt steht und dass die Steuerung und Regulierung von KI auf Basis menschenrechtlicher Standards erfolgt”, sagte der Beauftragte.
Auf der Konferenz ging es laut Entwicklungsministerium darum, wie sich Design und Nutzung von KI auf die Religions- und Weltanschauungsfreiheit auswirken und welche Rolle Soziale Medien dabei spielen. Vorhaben zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens über Fernsehen und Soziale Medien wurden demnach ebenso vorgestellt wie Projekte zur Förderung eines konfliktsensiblen Journalismus. Auch wurde thematisiert, wie KI für die Überwachung religiöser Minderheiten und für transnationale Repression gegen Exilantinnen und Exilanten eingesetzt wird.
Deutschland richtete die Konferenz in Zusammenarbeit mit der International Religious Freedom or Belief Alliance aus, in der sich 38 Staaten zur Förderung der Religions- und Weltanschauungsfreiheit weltweit zusammengeschlossen haben.