Das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum wird an diesem Samstag am neuen Standort in Offenbach am Main eröffnet. Bei einer Feierstunde von 11 bis 13 Uhr in der evangelischen Stadtkirche werde Roland Wolf sprechen, Vorsitzender des Deutschen Hilfsvereins für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambaréné, sagte die Mitarbeiterin Rita Brandau am Freitag in Frankfurt am Main dem Evangelischen Pressedienst (epd). Außerdem werden zu Grußworten der Offenbacher Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) und der evangelische Stadtdekan von Frankfurt am Main und Offenbach, Holger Kamlah, erwartet.
Das Zentrum zieht um, weil die Räume in Frankfurt zu Wohnungen für Pfarrerinnen und Pfarrer umgebaut werden, wie Gottfried Schüz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum, dem epd sagte. Die neuen Räume im evangelischen „Haus der Kirche“ in Offenbach böten mehr Platz, und das Zentrum könne mehrere Büroräume und den Ausstellungsraum auf einer Etage versammeln, hob Brandau hervor.
Das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum widmet sich dem Leben und Wirken des französisch-deutschen Philosophen Albert Schweitzer (1875-1965). Die vier Mitarbeiterinnen und der Vorsitzende führten die Archiv-Dokumentation über Schweitzer fort, verwalteten Spenden und hielten Vorträge in Schulen und Kirchengemeinden, erläuterte Brandau. Über Albert Schweitzer gibt es eine Dauerausstellung sowie eine Bibliothek mit mehr als 3.700 Büchern in etwa 20 Sprachen von und über den Friedensnobelpreisträger. Träger ist der Deutsche Hilfsverein für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambaréné.
Albert Schweitzer war Philosoph, Theologe, Arzt, Musiker und prominenter Vertreter der Anti-Kriegs-Bewegung. Er erforschte unter anderem das Leben und die Lehre von Jesus und Paulus. Seine dazu veröffentlichten Bücher waren ein Grundbaustein für die damalige neutestamentliche Wissenschaft. 1913 siedelte Schweitzer mit seiner Frau in das damalige Französisch-Äquatorialafrika über und gründete in Lambaréné in der heutigen Republik Gabun ein Urwaldhospital. Für seine humanitäre Arbeit, seine Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben und seine Mahnung zu Abrüstung erhielt er 1954 den Friedensnobelpreis.