Die in Berlin lebende Comiczeichnerin Ulli Lust hat den Deutschen Sachbuchpreis 2025 gewonnen. Die 1967 in Wien geborene Illustratorin und Autorin wurde am Dienstagabend in der Hamburger Elbphilharmonie für ihr Werk „Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte“ (Reprodukt) ausgezeichnet, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilte. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Lust widme sich in ihrem „kenntnisreichen wie fantasievollen Sachbuch zu den Anfängen der Menschheit zwischen Evolution und Kultur“ der Rolle von Frauen in der Menschheitsgeschichte, so die Begründung der Jury. Sie verknüpfe aktuelle Perspektiven aus archäologischer Forschung, Anthropologie sowie Gender Studies und breche festgefahrene Vorstellungen auf. Das gelte auch für das Genre des Sachbuchs, „das durch die virtuose Verbindung von Bild und Wort auf das Schönste erweitert wird“.
Für den Wettbewerb haben die sieben Jurymitglieder 234 Sachbücher gesichtet, die seit April 2024 erschienen sind. Acht Titel wurden für den Preis nominiert. Die Werke behandelten die großen Fragen der Zeit wie Krieg, Bildung, Künstliche Intelligenz, Geschlechtergerechtigkeit, Klimakrise und prägende historische Ereignisse oder Figuren. Die anderen Nominierten erhielten jeweils 2.500 Euro.
Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verleiht den Preis seit 2021 für ein „herausragendes, in deutscher Sprache verfasstes Sachbuch, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt“.