Die Deutsche Seemannsmission (DSM) hat in Hamburg ihre diesjährigen Ehrenpreise an den früheren CDU-Politiker Eckhardt Rehberg sowie an Vertreter des Verbands Hamburger und Bremer Schiffsmakler verliehen. Der Preis wurde am Freitagabend in der Hauptkirche St. Katharinen im Beisein der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs übergeben, wie die DSM mitteilte. Rehberg wurde für seinen Einsatz für die kirchliche Hilfsorganisation gewürdigt, die weiteren Preisträger Alexander Geisler, Sylvia Scheper und Sheila Hillemann hätten mit ihren Verband die Impfung von Seeleuten während der Coronapandemie organisiert, hieß es.
Rehberg habe im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags „entscheidend mit dafür gesorgt, dass mit der Umsetzung der Maritime Labour Convention 2006 in das deutsche Seearbeitsgesetz die finanzielle Förderung von Sozialeinrichtungen in Häfen nun gesetzlich verankert ist“, sagte Clara Schlaich, Präsidentin der Deutschen Seemannsmission, in ihrer Laudatio. Er habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass die maritime Wirtschaft auf die weltweite Betreuung der Seeleute durch die Seemannsmission angewiesen sei.
Präsidentin Schlaich würdigte zudem Geisler, Scheper und Hillemann vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler für deren Einsatz in der Coronapandemie. Der Verband habe „einer kaum vorstellbaren Zahl von Seeleuten den Zugang zu Impfprävention ermöglicht“, sagte sie. Zu Beginn der Coronapandemie sei absehbar gewesen, dass es einen Wettlauf um die ersten Impfdosen geben würde. „Seeleute kamen gar nicht vor in den nationalen Planungen“, sagte Schlaich. Ohne Impfungen hatten Crews aber keine Möglichkeit, nach Hause zurückzukehren oder Landgang zu bekommen.
Fehrs, Bischöfin und amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), würdigte die Arbeit der Deutschen Seemannsmission an 33 Standorten weltweit. Man könne gar nicht oft genug betonen, dass 90 Prozent aller Güter über den Seeweg nach Deutschland kommen. Dabei hätten „die Gefahren für die Seeleute in den letzten Jahren enorm zugenommen“, sagte die Bischöfin. Seewege müssten militärisch gesichert werden, Schiffe geraten im Roten Meer unter Beschuss der Huthi-Rebellen, Umweltgefahren und Piraterie würden zunehmen. Daher werde die psychosoziale Notfallversorgung immer wichtiger