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Deutsche haben weniger Vertrauen in Staat, Medien und Parteien

Egal, ob Regierung, Bundestag oder Parteien: Das Vertrauen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Vor allem an einer Institution gibt es außerdem wenig Interesse.

Deutsche vertrauen staatlichen Institutionen, Parteien und Medien immer weniger. Das geht aus einer repräsentativen Meinungsumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” hervor. Das höchste Vertrauen genießt demnach das Bundesverfassungsgericht, dem 63 Prozent der Befragten vertrauten. 2021 lag der Wert noch bei 81 Prozent. Insgesamt hat das Vertrauen in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich abgenommen.

Niedrige Werte erhielt auch die Bundesregierung. Nur gut jeder Vierte (28 Prozent) sprach ihr das Vertrauen aus; 2021 waren es noch 48 Prozent. Im Vergleich zu 2023 – der Wert lag bei 23 Prozent – konnte sie jedoch wieder leicht zulegen.

Nicht einmal jeder Fünfte (17 Prozent) gab an, Parteien zu vertrauen. Mehr Vertrauen hatten die Befragten hingegen in den Bundestag. Gut jeder Dritte (36 Prozent) vertraute ihm. Einen Vertrauensverlust erlitten demnach auch die Medien. Der Wert sank von 39 Prozent im Jahr 2021 auf 22 Prozent.

Trotz des großen Vertrauens in das Bundesverfassungsgericht gibt es wenig Interesse und Wissen über Arbeit und Funktionsweisen. Nur knnapp jeder Vierte (23 Prozent) sagte, sich für die Entscheidungen aus Karlsruhe zu interessieren.

Auch gaben nur 14 Prozent der Befragten an, die Berichterstattung über den Streit über die gescheiterte Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin näher verfolgt zu haben. Dass Politiker die Richter wählen, sorgte überwiegend für Skepsis. Nur etwa jeder Fünfte (21 Prozent) hält das für richtig. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) fand es jedoch richtig, einen Kandidaten, der nicht überzeugt, auch nicht zu wählen.