Artikel teilen:

Deutsch-Israelische Gesellschaft bestürzt über Vorfall an Hochschule

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Darmstadt hat bestürzt auf einen Vorfall an der Hochschule Darmstadt reagiert. Eine Studentin habe im November mit einer Schusswaffen-Attrappe auf dem Campus posiert und dieses Foto im Netzwerk Instagram geteilt, zudem Parolen, die als Aufrufe zu Gewalt gegen Israel verstanden werden könnten, schrieb die Gesellschaft am Montag aufgrund von Medienberichten. „Dieser Vorfall verstärkt ein Klima der Angst, in dem jüdische Studierende ihren Studienalltag ohnehin schon als belastend erleben“, erklärte der Vorsitzende der DIG Darmstadt, Philip Krämer.

„Solche Aktionen tragen auch dazu bei, eine Normalisierung von antisemitischer Gewalt und Einschüchterung zu fördern“, kritisierte Krämer. Er forderte die Hochschule Darmstadt auf, konkrete Strategien gegen antisemitische Bedrohungen, Einschüchterungen und Übergriffe zu entwickeln. „Dazu gehören klare Verhaltensregeln, sichtbare Schutzmechanismen und eine unmissverständliche Haltung gegenüber jeder Form antisemitischer Hetze.“

Die Staatsanwaltschaft ermittele wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung, sagte Oberstaatsanwalt Robert Hartmann dem Evangelischen Pressedienst (epd). Anlass seien außer dem Foto mit der Waffenattrappe Texte zu Bildern auf dem Social-Media-Account.

Die Hochschule habe die Ermittlungsbehörden eingeschaltet, nachdem sie das Foto auf Instagram entdeckt habe, sagte der Pressesprecher Simon Colin dem epd. Laut Aussage der Studentin habe es sich um eine TikTok-Challenge gehandelt, bei der es darum ging, den kuriosesten Gegenstand mit an die Hochschule zu bringen. Das Hochschul-Präsidium habe daraufhin ein Verbot von Waffenattrappen auf dem Campus erlassen. Der Präsident habe der Studentin in einem persönlichen Gespräch die Ernsthaftigkeit ihres Verhaltens verdeutlicht. Daraufhin habe die Studentin um Entschuldigung für ihr Verhalten gebeten.