Journalistinnen und Journalisten der „Süddeutschen Zeitung“, von Arte und Hessischem Rundfunk (hr), France 2 sowie dem ZDF sind am Donnerstagabend mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis (DFJP) ausgezeichnet worden. In einer Zeit, in der Kriege auch über die sozialen Medien geführt würden, komme den Qualitätsmedien in Europa eine zentrale Bedeutung zu, sagte der DFJP-Vorstandsvorsitzende und Intendant des Saarländischen Rundfunks (SR), Martin Grasmück, bei der Verleihung in Berlin. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Die ausgezeichneten Beiträge sollen zum besseren Verständnis der deutsch-französischen und europäischen Beziehungen beitragen.
Die Journalistin Nadia Pantel wurde in der Kategorie Newsformate für ihren in der „Süddeutschen Zeitung“ veröffentlichten Artikel „Wer’s glaubt“ ausgezeichnet. Der Text über den Erfolg rechtsextremer Ideen und von Marine Le Pen überzeuge „mit profunder Recherche, präzisen Beobachtungen und einprägsamen Bildern“, erklärte die Jury.
In der Kategorie Dokumentation erhielt Ulrike Bremer für ihre von Arte und hr veröffentlichte Doku „Du gehörst mir! – Das Muster der Frauenmorde“ den Preis. „Die Fälle aus Frankreich, Spanien und Deutschland zeigen, wie sehr diese Form von Gewalt über alle europäischen, gesellschaftlichen und kulturellen Grenzen hinaus verbreitet ist“, unterstrich die Jury.
Für „Quatar2022, un scandale français?“ („Katar 2022, ein französischer Skandal?“) wurde der Journalist Piere-Stéphane Fort von France 2 in der Kategorie Investigation ausgezeichnet. Er beleuchte ein Geflecht aus politischen und wirtschaftlichen Interessen, erklärte die Jury. Mit seinem Film widerlege er die „Hochglanz-PR“ und schaffe in konfrontativen Interviews „außergewöhnliche Fernsehmomente“.
Die Journalistin Lea Weinmann wurde in der Kategorie Nachwuchs für ihren in der „Süddeutschen Zeitung“ erschienenen Artikel „Was geschah am Grenzzaun von Melilla“ gewürdigt. Darin rekonstruiert sie den Tod von Flüchtlingen und Migranten an der Grenze zur spanischen Nordafrika-Exklave Melilla im vergangenen Jahr.
Der Spezialpreis ging in diesem Jahr an den ZDF-Journalisten Jens Strohschneider für „ZDFzoom: Weinen werden wir später – Junge Ukrainer und der Krieg“. „Der Autor präsentiert uns keine Helden, sondern er zeigt junge, resiliente Ukrainerinnen und Ukrainer, die entschlossen sind, ihren Lebensstil im Namen der Freiheit beizubehalten“, teilte die Jury mit.