MÜNSTER – Die Friedensstädte Münster und Osnabrück wollen das europäische Kulturerbejahr 2018 zusammen mit einem Projekt begehen. „Wir werden das Thema Krieg und Frieden gemeinsam in den Mittelpunkt stellen“, kündigte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe in Münsters historischem Friedenssaal an. Das europäische Kulturerbejahr wird 2018 erstmals begangen. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Laut Lewe ist in Münster eine fünfteilige Friedens-Ausstellung in vier Museen geplant. Mit einem „Labor Europa“ sollen zudem in Osnabrück junge Menschen aus 29 Kulturerbestätten Europas angesprochen werden. Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz gibt für das Projekt mit dem Arbeitstitel „Frieden Europa“ 571 000 Euro.
Für Münster und Osnabrück ist es Lewe zufolge eine Verpflichtung, dass die beiden Rathäuser, in denen 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde, in die Liste der europäischen Kulturerbestätten aufgenommen worden seien. Fünf Institutionen beteiligen sich an der Ausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“: das Bistum Münster, das LWL-Museum für Kunst und Kultur, das Kunstmuseum Pablo Picasso, das Archäologische Museum der Universität und das Stadtmuseum Münster. Dabei blickt das Bistum Münster in einem eigenen Ausstellungsteil im LWL-Museum auf Ideen des Friedens im Christentum von der Spätantike bis heute. Ansonsten präsentiert das LWL-Museum Bilder und Visionen vom Frieden, unter anderem von Peter Paul Rubens, Eugene Delacroix, Otto Dix und Käthe Kollwitz.
Das Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück lädt laut Stadtrat Wolfgang Beckermann 60 junge Europäer zu einem Begegnungsprojekt ein. Dabei sollen sie in fünf Laboren zur Geschichte, Bildender Kunst, Theater, Medien und Musik forschen und diskutieren.
LWL-Direktor Matthias Löb sagte, dass Europa viel mehr sei als ein gemeinsamer Wirtschaftsraum. „Wir wollen die Frage stellen, warum Menschen zu allen Zeiten so große Sehnsucht nach Frieden gehabt haben, es aber zu allen Zeiten so schwer war, den Frieden zu gewinnen und zu bewahren.“
Die Ausstellung ist in Münster vom 28. April bis 2. September 2018 geöffnet. Das „Labor Europa" in Osnabrück ist für den 16. bis 26. August geplant. 2018 jährt sich zum 400. Mal der Ausbruch des Westfälischen Krieges, der mit dem Friedensschluss von Münster und Osnabrück 1648 beendet wurde. KNA
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Dem Frieden verpflichtet
Die Städte des Westfälischen Friedens, Münster und Osnabrück, begehen Europäisches Kulturerbejahr mit gemeinsamem Projekt