Die Dekra bemängelt eine nach wie vor hohe Zahl von Verkehrstoten in Mitteldeutschland. Die Zahl sei in Sachsen-Anhalt zwar von 70 je einer Million Einwohner im Jahr 2022 auf 59 im vergangenen Jahr gesunken, sagte Mario Schwarz, Dekra-Gebietsleiter für Ostdeutschland, bei der Vorstellung des Verkehrssicherheitsreportes 2024 am Donnerstag. Das Bundesland belege aber nach wie vor den letzten Platz im bundesweiten Vergleich. Thüringen und Sachsen stünden mit jeweils 46 Verkehrstoten je einer Million Einwohner vor Niedersachsen in der Statistik auf dem drittletzten Platz. Auf ganz Deutschland hochgerechnet liege die Zahl der Verkehrstoten bei 34 je einer Million Einwohner.
Besonders dramatisch ist laut Schwarz die Entwicklung in Sachsen. Dort stieg den Angaben zufolge die absolute Zahl der Verkehrstoten von 118 im Jahr 2022 um über 59 Prozent auf 188 im Jahr 2023 an. Für knapp die Hälfte der Unfälle sei zu hohe Geschwindigkeit (13 Prozent), Nichtbeachtung der Vorfahrt (rund zehn Prozent) oder ungenügender Sicherheitsabstand (knapp zehn Prozent) die Ursache gewesen.
In Thüringen hat die Zahl der Verkehrstoten pro einer Million Einwohner im vergangenen Jahr um rund 14 Prozent zugenommen, in Sachsen-Anhalt hingegen um fast 15 Prozent abgenommen.
Die Dekra fordert insbesondere Verbesserungen in der Infrastruktur. Planungszeiträume müssten verkürzt, Überreglementierung reduziert werden. Zudem brauche es mehr Mittel für Investitionen. Auf unfallträchtigen Strecken müsse der Ausbau von Abschnitten mit drittem Fahrstreifen im Richtungswechsel forciert werden.