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Das war wichtig auf der Synode

Bischof Meister entschuldigt sich bei Homosexuellen, die Kirche will den Pfarrberuf attraktiver machen und Tauffeste werden zum Exportschlager – hier gibt’s das Wichtigste der Synode im Überblick.

Die Synode tagte im Diakonischen Henriettenstift in Hannover
Die Synode tagte im Diakonischen Henriettenstift in HannoverJens Schulze / Landeskirche Hannovers

• Die in Niedersachsen entwickelten Tauffeste für viele Familien gleichzeitig haben sich nach Angaben des Vizepräsidenten des hannoverschen Landeskirchenamtes, Arend de Vries, zu einem kirchlichen "Exportschlager" entwickelt. Die Feste seien ein hervorragendes Angebot für Familien, die aus sozialen und finanziellen Gründen ihre Kinder nicht so gerne für eine normale Taufe anmeldeten, sagte de Vries vor der Synode. Die Tauffeste, bei denen mehrere Kinder bei der gleichen Veranstaltung unter freiem Himmel getauft werden, wurden 2008 im evangelischen Kirchenkreis Stolzenau-Loccum an der Weser erfunden. Die Idee sei inzwischen in vielen Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aufgegriffen worden, sagte de Vries.  
Für alle Diskriminierungen gegenüber homosexuellen Mitgliedern seiner Landeskirche in der Vergangenheit hat sich Landesbischof Ralf Meister öffentlich entschuldigt. "Ich bitte dafür um Verzeihung", sagte er unter dem Beifall der Kirchenparlamentarier. Die Landeskirche habe einen "langen, intensiven, diskussionsfreudigen und kontroversen Gang" in Bezug auf homosexuelle Partnerschaften hinter sich, der mehr als 30 Jahre gedauert habe, betonte der Theologe. Kaum ein anderes Thema sei in den vergangenen Jahrzehnten so intensiv und leidenschaftlich, "aber auch theologisch so kämpferisch im Ringen um Wahrheit und zugleich oft menschlich kränkend und sozial diskriminierend behandelt worden wie dieses", sagte der Bischof. (hier mehr zum Thema)
 Vor neuen Herausforderungen sieht der Vizepräsident der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Horst Gorski, die Kirchen angesichts des gesellschaftlichen Wandels. "In einem öffentlichen Raum, der einerseits zunehmend konfessionslos wird, in dem andererseits zunehmend andere Religionen eine Rolle spielen, sind wir herausgefordert, zu sagen, wer wir sind, was uns im Leben und Sterben trägt und was unser Beitrag in der Gesellschaft ist", so Gorski. Es gelte neue Wege für die Verkündigung der christlichen Botschaft in geändertem Umfeld zu finden, sagte er. Hinzu kämen neue Formen der Gemeinde, die etwa durch die Digitalisierung und Angebote der Kirche im Internet entstünden. (hier mehr zum Thema)
Der Pfarrberuf soll nach dem Willen der Landeskirche attraktiver werden, um auch in Zukunft genügend Nachwuchs zu finden. "Es bedarf weiterhin aller Anstrengungen, um junge Menschen für den Beruf der Pastorin oder des Pastors zu gewinnen", sagte der Vorsitzende des Landessynodalausschusses, Jörn Surborg. In Deutschlands größter Landeskirche zwischen Hann. Münden und der Nordsee arbeiten zurzeit knapp 1.800 Pastoren. Die Landeskirche hatte vor vier Jahren einen Pastor damit beauftragt, unter Abiturienten für das Theologiestudium zu werben. Surborg regte unter anderem Verbesserungen beim Gehalt und bei der Altersversorgung an. Die Landeskirche rechnet mit einem hohen Bedarf an Geistlichen.
• Bedrängten Christen in Syrien will die Kirche weiterhin beistehen. Die Kirche hoffe auf mindestens zwei evangelische Schulen aus Niedersachsen, die sich auf eine Partnerschaft zu Schulen in Syrien und im Libanon einlassen, sagte Landesbischof Ralf Meister. Besuche von Lehrern sowie der Austausch von Schülergruppen seien momentan noch nicht denkbar, wären aber ein Ziel. "Gemeinsame Treffen vielleicht von Schulleitungen im Libanon wären schon jetzt möglich." In Niedersachsen gibt es sechs evangelische Schulen in Trägerschaft der hannoverschen Landeskirche. (epd)