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Das gesungene Wort erreicht die Menschen tiefer

Wie kann man das musikalische Leben in den Gemeinden ankurbeln? Darüber diskutierten die Teilnehmer, mit interessanten Ergebnissen.

Die Schlussandacht gestalteten Wolfgang Teichmann (v.l.), Gunnar Hoppe, Rüdiger Brunkhorst und Jan von Lingen
Die Schlussandacht gestalteten Wolfgang Teichmann (v.l.), Gunnar Hoppe, Rüdiger Brunkhorst und Jan von LingenMareike Koch

Hannover. „Bum bum – tschak – bum – tschak – bum bum – tschak“, das ist der Sound, der in der Apostelkirche in Northeim zu hören war. Ein Blick hinein: Coach Gunnar Hoppe, Schlagzeuger aus Sehnde, vermittelt seiner Gruppe – nach einem gemeinsamen „Eingrooven“ – gerade rhythmische Sicherheit. Und das in Form von Bodypercussion-Übungen. Ein anderes Team  unter der Leitung von Rüdiger Brunkhorst, Popularmusiker im Kirchenkreis Göttingen, ist dabei, neue geistliche Lieder effektiv zu begleiten. Und die dritte Gruppe befasst sich damit, wie moderne Lieder in den Gottesdienst eingebunden werden können. Eine neu-geistliche Liederbörse zum Mitnehmen sozusagen.
„Spannend wird es immer, wenn eine Gemeinde mitsingen kann“, verdeutlicht der Referent Wolfgang Teichmann, Kirchenmusikdirektor im Michaeliskloster Hildesheim. Und schon sind wir mittendrin beim „Impulstag Popularmusik“, den der Kirchenkreis Leine-Solling zusammen mit dem Kirchenkreis Harzer Land und einigen Gästen aus dem Göttinger Raum veranstaltete.

"Gehen Sie auf die Leute zu!"

Und die rund 30 Teilnehmer waren so facettenreich wie das Programm: Chorleiter, Hobbymusiker, Organisten, Berufsmusiker, eine Musikschulbesitzerin, die sechs Chöre leitet, und viele weitere haupt- und nebenamtliche Musikbegeisterte waren bei diesem Forum vertreten.
Der erste Tag diente dem Kennenlernen, Vernetzen, Vermitteln und Verstärken. Und das „Premierenpublikum“ des ersten Impulstages, mit dem das „Netzwerk Popularmusik“ (net.p) in der Landeskirche Hannovers ab sofort „auf Tour“ gehen wird, war ein besonders interessiertes. Da wurde geklatscht, der „Shaker“ geschüttelt und lauthals mitgesungen.
„Ich möchte Ihnen Mut machen, auf die Leute zuzugehen und Sie animieren, auch mit Ideen an die Gospelkirche heranzutreten“, betonte Referent Matthias Vespermann, Popularmusiker im Kirchenkreis Leine-Solling und Musikalischer Leiter an der Gospelkirche. Und das ließen sich die Teilnehmer nicht zweimal sagen. Superintendent Jan von Lingen gab mit seinem Impulsvortrag zu neuen Liedern, Rock, Pop und Jazz in der Kirche Diskussionsanstöße. Damit Gottesdienste mit Band nach dem x-ten Mal nicht mehr als Experiment gelten, sondern etabliert sind. Das gesungene Wort erreicht den Menschen viel tiefer: Kirche muss kreativ sein – klangvoll. Und den Sound der Zeit treffen.“  Andreas Hülsemann, Leiter von „net.p,“ griff zum Abschluss noch einmal die Frage auf, was gute Popularmusik in der Kirche hier und jetzt braucht und wie es nach diesem Workshop weitergeht.
Die Teilnehmer jedenfalls wünschten sich weitere lokale Workshops, einen Infopool und ein „Sorgentelefon“ zum Thema Popularmusik, besseres Teamwork mit den Pastoren und Verantwortlichen vor Ort und weitere Unterstützung. „Wir bleiben dran“, war die einhellige Meinung. Für mehr Groove im Gottesdienst. Und den konnten die Teilnehmer gleich noch bei einer musikalischen Schluss-Andacht unter Beweis stellen.