Im Zuge des Verbots der rechtsextremen Zeitschrift „Compact“ hat es auch an zwei Standorten in Sachsen-Anhalt Durchsuchungen gegeben. Wie das Innenministerium in Magdeburg auf epd-Anfrage mitteilte, wurden am Dienstagvormittag zwei Objekte in der Landeshauptstadt sowie im Burgenlandkreis von Einsatzkräften der Landespolizei durchsucht. Zudem sei die Verbotsverfügung des Bundesinnenministeriums an einen Vertreter der Compact-Magazin GmbH übergeben worden.
Bei den Durchsuchungen in Sachsen-Anhalt sind den Angaben zufolge unter anderem Speichermedien, Laptops, Mobiltelefone, Dokumente sowie Vermögen in Form von Bühnenequipment nebst Anhänger und Zugmaschine beschlagnahmt worden. Das Beweismaterial müsse nun im Detail ausgewertet werden, hieß es. Die Durchsuchungen dauerten demnach am Mittag weiter an.
Mit dem Verbot sei auch die Fortführung jeglicher Tätigkeiten untersagt. Dieses Verbot umfasse auch das für den 27. Juli im Burgenlandkreis geplante „Compact-Sommerfest“. Die Landespolizei wird nach Angaben des Innenministeriums dieses Verbot durchsetzen und jegliche rechtswidrigen Aktionen konsequent unterbinden.
In Magdeburg wurde nach Polizeiangaben ein Objekt im Stadtteil Alt-Olvenstedt durchsucht. Wie die „Volksstimme“ berichtet, handelte es sich um das Einfamilienhaus von Kai Homilius, Mitgründer und Gesellschafter der Compact-Magazin GmbH.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte am Dienstag in Berlin zur Begründung des Verbots, das „Compact-Magazin“ sei ein „zentrales Sprachrohr der rechtsextremistischen Szene“.