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Carolin Butterwegge verlässt die Linke

Die frühere Spitzenkandidatin der NRW-Linken, die Kölner Soziologin Carolin Butterwegge (49), hat zum Jahresende 2023 die Partei verlassen. „Das war ein unvermeidlicher Schritt“, sagte Butterwegge der in Essen erscheinenden „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ, Online). Ob sie sich künftig im „Bündnis Sahra Wagenknecht“ engagiert, ließ sie offen. Wenn die neu geplante Partei glaubwürdig für linke Inhalte eintreten sollte, „dann schaue ich mir das mal an“, sagte die Ehefrau des Armutsforschers Christoph Butterwegge (parteilos).

Über Facebook begründet Butterwegge den Austritt aus der Linken, der sie 17 Jahre lang angehörte: Die Lebens- und Erfahrungswelt der arbeitenden Menschen werde von der Linken immer weniger angesprochen, schreibt sie in dem sozialen Medium. Stattdessen erfolge eine Orientierung auf „grün-akademische Großstadtschichten und identitätspolitische Themen“. Frühere linke Kernpositionen zur sozialen Frage oder friedenspolitischen Positionen würden dagegen vernachlässigt. Es fehlt ihrer Ansicht nach „ein entschlossenes Handeln gegen die Remilitarisierungspolitik der Bundesregierung“. Auch der „innerparteiliche Umgang mit Pluralität“ habe sich verändert.

Butterwegge war von 2010 von 2012 Landtagsabgeordnete für die Partei im Düsseldorfer Parlamant und bei der NRW-Landtagswahl 2022 Spitzenkandidatin der Linken. Mit ihr haben vier weitere Mitglieder aus NRW die Partei verlassen: Susanne Herhaus und Hans-Peter Schulz (beide Wuppertal), Fotis Matentzoglou (Recklinghausen) sowie Henning Lenz (Köln).